Offenburg. Ex-Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble lobt die Grünen und die Jusos, die Jugendorganisation der SPD. Er teile zwar nicht deren politischen Ziele, aber sie hätten noch einen "inhaltlichen Kern", für den sie kämpften, sagte Schäuble dem "Spiegel".
"Bei den Jusos kommt der langsam auch wieder, und insoweit gefällt mir das." Dass der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) nun nicht mehr mit den Grünen über eine neue Koalition verhandle, sondern mit den Sozialdemokraten, könne er nicht verstehen. "Ich hätte das nicht gemacht", sagte Schäuble, "Tarek Al-Wazir ist so ein anständiger Partner gewesen". Schäuble hält den Kanzler trotz seines Umfragetiefs nach wie vor für einen gefährlichen Gegner für die CDU: "Ich habe vor der Wahl schon gesagt, dass Scholz unser gefährlichster Gegner sein wird", sagte Schäuble, "und er wird es auch bei der nächsten Wahl sein."
In seiner Partei hätten ihn einige damals für verrückt erklärt, aber er habe recht behalten. Schäuble sagte, er halte es für gut möglich, dass Scholz bei Neuwahlen ein ganz anderes Ergebnis herausholen werde, als es sich jetzt in den Meinungsumfragen widerspiegle. Die Menschen schätzten mit einer großen Mehrheit den vorsichtigen Kurs des Kanzlers im Ukrainekrieg, so der CDU-Veteran.
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