Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fremdelt offenbar noch mit der Ampel und ihrer komplizierten Koalitionsdynamik. "SPD, Grüne und FDP haben diese Koalition zustande gebracht. Das war mühselig und ist mühselig geblieben", sagte Scholz dem "Spiegel".
"Es mag ein Stück neue Realität sein, an das auch ich mich noch nicht ganz gewöhnt habe. Da geht es mir nicht viel anders als den Bürgerinnen und Bürgern." Scholz räumte Schwierigkeiten der Ampel ein. "Ich will hier gar nichts schönreden - da war nicht alles ein Ruhmesblatt", sagte der Kanzler. "Aber: Union, Grüne und FDP sind 2017 schon beim Versuch gescheitert, eine Jamaikakoalition zu bilden."
Koalitionen würden auf absehbare Zeit kompliziert bleiben, unabhängig von der Ampel. "Aufgrund der Veränderungen in unserer Gesellschaft und in der politischen Landschaft werden künftig Parteien miteinander eine Koalition bilden, die nicht schon immer davon geträumt haben, miteinander zu regieren", sagte Scholz. "Die Zeiten, in der eine große mit einer kleinen Partei regiert, scheinen erst mal vorbei."
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