Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wirbt weiterhin für zusätzliche Lieferungen von Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine durch andere Länder. "Deutschland ist vorangegangen, indem wir jetzt ein drittes Patriot-System zur Verfügung gestellt haben", sagte Scholz am Dienstag vor seinem Abflug zum Nato-Gipfel in Washington. Zudem habe man durch die Lieferung von Iris-T und etwa dem Flak-Panzer Gepard verschiedene Bereiche der Luftabwehr gestärkt.
Man habe bereits "andere in Europa und anderswo in der Welt gebeten", dass sie ebenfalls mehr tun für die Ukraine, um sich gegen Raketenangriffe zu verteidigen. "Wir hoffen, dass es mehr Patriot-Systeme aus anderen Ländern gibt. Das bleibt unverändert so."
Am Montagmorgen hatte Russland verschiedene Städte in der Ukraine mit Raketen und Marschflugkörpern angegriffen. In Kiew wurde dabei auch ein Kinderkrankenhaus getroffen. Insgesamt starben nach ukrainischen Angaben durch das russische Bombardement 38 Menschen, darunter vier Kinder. Etwa 115 Menschen sollen verletzt worden sein. Der Vorfall hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Moskau bestreitet, zivile Ziele angegriffen zu haben und spricht davon, dass herabstürzende Trümmerteile von abgefangenen Raketen die Schäden verursacht hätten.
Die Ukraine bittet seit Längerem um eine weitere Stärkung der Flugabwehr, insbesondere um weitere Systeme vom Typ Patriot. Diese sind bei vielen Nato-Staaten im Einsatz. Da die Munition kostspielig ist und ihre Nachproduktion lange Zeit in Anspruch nimmt, stehen viele Länder einer Lieferung jedoch skeptisch gegenüber.
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