Schüler der IGS Lengede nutzen täglich ihr Tablet im Unterricht


450 Schüler der IGS Lengede dürfen ihr Tablet im Unterricht nutzen. Fotos: IGS Lengede
450 Schüler der IGS Lengede dürfen ihr Tablet im Unterricht nutzen. Fotos: IGS Lengede

Lengede. Unter dem Weihnachtsbaum lag wohl bei einem Großteil der Sechst-, Siebt- und Achtklässler der IGS Lengede ein Tablet. Als erste Schule im Landkreis Peine und als eine der wenigen Schulen in ganz Niedersachsen haben die Lengeder im Oktober 2017 die Genehmigung erhalten, Tablets als elternfinanzierte Endgeräte einführen zu dürfen.


Vor zwei Jahren begann die Schule unter Einbeziehung aller schulischer Gremien, einschl. Schüler- und Elternvertretung, den Start in das sogenannte Bring-Your-Own-Device-Konzept zu planen. „Wir setzen bereits heute das um, was für alle deutschen Schulen ab 2021 verbindlich ist“, so Schulleiter Jan-Peter Braun. Die Kultusminister aller Bundesländer hatten im Dezember 2016 beschlossen, dass bis 2021 für jeden Schüler, wenn es aus pädagogischer Sicht im Unterrichtsverlauf sinnvoll erscheint, eine digitale Lernumgebung und ein Zugang zum Internet zur Verfügung steht. Nach umfangreichen Tests unterschiedlicher Systeme habe sich die Schule für das skandinavische Lernmanagements „itslearning“ entschieden, so Braun. Als weltweit einziges System erfüllt es alle von der Schule gesetzten Anforderungen.

„Eine digitale Lernumgebung ist ein über einen Internet‐Browser erreichbarer virtueller Ort, an dem Lerninhalte wie Dateien, Videos, Bilder, Aufgaben, Links usw. von Lehrkräften bereitgestellt und von Schülern bearbeitet werden“, erläutert Kerstin Jasper, die sich als didaktische Leiterin für die Implementation und lernwirksame Nutzung verantwortlich zeichnet und ergänzt „Ein Lernmanagementsystem fasst zusätzlich zahlreiche für das Lehren und Lernen nützliche Werkzeuge an einem Ort zusammen, ermöglicht Tests, Kompetenzstandsrückmeldungen, Peer-Reviews u.v.m.“

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Die Schule kann bereits auf Erfahrungen der Sekundarstufe II zurückgreifen. Dort betritt bereits seit 2016 jeder Schüler mit eigenem Tablet oder Notebook den Unterricht. Seit Beginn dieses Schuljahres werden erste Erfahrungen mit der digitale Lernumgebung itslearning gesammelt.

Jasper ist immer wieder verwundert, welche Fehlvorstellungen über die Nutzung von Tablets im Unterricht verbreitet sind. Tablet, Notebook und digitale Lernumgebung würden weder das Buch noch die Tafel oder das Heft ersetzen. Sie würden weder das Schreiben per Hand noch das Lesen und Rechnen überflüssig machen. Digitale Medien seien, so die Philosophie der IGS Lengede, kein Selbstzweck. Sie verdrängen traditionelle Kulturtechniken nicht, sie erweitern diese. Jasper macht deutlich: "Digitale Lernumgebung ergänzen die etablierten schulischen Medien und Methoden und werden dort eingesetzt, wo sie der Verbesserung des Lernprozesses dienen“. Besonderen Wert lege die Schule auf digital-freie-Zeiten. Sie seien erforderlich, damit digitale Endgeräte nicht die Konzentration stören, in kooperativen Unterrichtsphasen ablenken oder das soziale Miteinander stören.

Direkt nach den Ferien brachten die Schüler ihre Geräte erstmals mit in die Schule. Die erforderlichen persönlichen Zugangsdaten hatten sie bereits im Vorfeld erhalten. „Wie erwartet, kamen einige Schüler mit originalverpackten Geräten, bei anderen war die Erstinstallation bereits abgeschlossen“, so Swantje Grube-Koch, Leiterin des Jahrgangs 6. Darauf seien die Klassenlehrkräfte vorbereitet gewesen. Bereits im Herbst habe man mit der Planung für das systematische Onboarding begonnen, das die Inbetriebnahme der Geräte, die Anmeldung an das schuleigene WLAN, den Start des Internetbrowsers, die Erstanmeldung in itslearning sowie Basisübungen zum Umgang mit Tablet und Lernmanagementsystem umfassen. „Ab Februar beginnt dann in allen Klassen der Jahrgänge 6, 7 und 8 die reguläre tägliche Nutzung“, freut sich Jasper. Nach so langer Vorbereitung sei es nun auch an der Zeit, dass es endlich losgehe.


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