"Schulschließungen allerletztes Mittel": Lehrerverband begrüßt neue Coronamaßnahmen

Der Lehrerverband VNL begrüßt in einem Statement die neuen Maßnahmen der Landesregierung. Im Gegensatz zu Schulschließungen seien sie das kleinere Übel.

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Symbolbild. | Foto: Pixabay

Region. Angesichts deutlich steigender Inzidenzzahlen sei es notwendig, strengere Maßnahmen auch in den Schulen zu ergreifen, um die Ausbreitung von Corona auszubremsen, erklärt der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte in einer Pressemitteilung. Es müsse sich allerdings zeigen, ob die einzelnen Maßnahmen zum gewünschten Erfolg führten. Oberstes Ziel müsse es bleiben, die Schulen offenzuhalten.


Grundsätzlich begrüße der Verband der Niedersächsischen Lehrkräfte die neuen Regeln, die ab dem morgigen Mittwoch gelten sollen und am heutigen Dienstag von Kultusminister Grant Hendrik Tonne bekannt gegeben wurden. Im Vergleich zu weiter in die Höhe schnellenden Infektionszahlen sei etwa die Maske auch für Erst- und Zweitklässler das kleinere Übel.


Auch die Einführung der 3G-Regel für Lehrkräfte und andere Schulangestellte hält der Verband für richtig. Und trotzdem sieht die Interessensvertretung einen Haken: "Das bedeutet aber auch eine Mehrbelastung der Schulleitungen, die für die Kontrolle verantwortlich sind. Ein Delegieren dieser Kontrollen an andere Personen, wie vom Kultusminister vorgeschlagen, ist jedoch problematisch. Zum einen sind die Lehrkräfte allesamt bereits sehr belastet und warten nicht noch auf neue belastende Aufgaben. Zum anderen sehen wir hier auch nach derzeitiger Rechtslage Datenschutzprobleme."

Coronaregeln werden verschärft - nicht nur für Ungeimpfte
Dem neuen Baustein des „anlassbezogenen Intensivtestens“ (ABIT) steht der VNL dagegen kritisch gegenüber. Es müsse sich erst noch zeigen, ob dadurch wirklich die Quarantäne ganzer Lerngruppen verhindert werden kann. Eine Durchseuchung müsse dabei unbedingt vermieden werden.

Keine Klassenfahrten im Winter


Gerade bei den Ausflügen und Fahrten stellt sich der Lehrerverband aber auf eine lange Durststrecke ein: "Klassenfahrten sollten grundsätzlich bei der jetzigen Lage nicht stattfinden, das wird sicherlich auch über das erste Schulhalbjahr hinaus gelten müssen." Aus pädagogischer Sicht sei das zwar schmerzhaft, der Gesundheitsschutz ließe aber in der aktuellen Situation nicht anderes zu.

Wichtig sei vor allem, dass der Unterricht so lange wie irgend möglich in Präsenz stattfinde: "Schulschließungen sollten grundsätzlich das allerletzte Mittel. Die Versäumnisse im Bereich der Digitalisierung und der technischen Sicherheitsausstattung unserer Schulen machen sich leider immer wieder bemerkbar."


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