Schweitzer stärkt Klingbeil den Rücken

Vor möglichen ersten Gesprächen zwischen Union und SPD über eine Regierungsbildung spricht sich der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), für eine reformierte Schuldenbremse aus. "Als eine der letzten Volkswirtschaften in Europa und der Welt halten wir uns an starre Schuldenregeln.

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Lars Klingbeil am 24.02.2025
Lars Klingbeil am 24.02.2025 | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Mainz. Vor möglichen ersten Gesprächen zwischen Union und SPD über eine Regierungsbildung spricht sich der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), für eine reformierte Schuldenbremse aus.


"Als eine der letzten Volkswirtschaften in Europa und der Welt halten wir uns an starre Schuldenregeln. Von diesem Mühlstein für unsere Volkswirtschaft müssen wir uns befreien. Wir müssen diese Position schnell ändern", sagte Schweitzer dem "Tagesspiegel". "Wie notwendig eine Reform der Schuldenbremse ist, zeigt ein Blick in andere Länder, die gerade wirtschaftlich erfolgreicher sind."

CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz müsse "jetzt Verantwortungsgefühl beweisen", sagte Schweitzer: "Er sollte sich am Appell der CDU-Ministerpräsidenten orientieren, die die Schuldenbremse schon lange lockern wollen. Wir brauchen das für die äußere Sicherheit, also unsere Verteidigung, unsere Freiheit und die Infrastruktur. Da braucht es einen großen Wurf. Hier muss die Union ihren Dogmatismus beenden."

Schweitzer verteidigte die Bewerbung von SPD-Chef Lars Klingbeil um den Fraktionsvorsitz ungeachtet von dessen Mitverantwortung für die historische Wahlniederlage. "Das ist ein Signal der Handlungsfähigkeit. Die SPD wird sich mit Lars Klingbeil an der Spitze der Fraktion aufstellen", sagte der Mainzer Regierungschef: "Die kommenden Wochen sind entscheidend für Deutschland. Die demokratischen Parteien müssen zeigen, dass sie handlungsfähig sind."

Die SPD habe ein Debakel erlitten und werde darüber reden. "Deutschland braucht eine stabile SPD. Wir können es uns nicht erlauben, uns jetzt in Personaldebatten zu verlieren oder uns in eine Schmollecke zu flüchten", sagte Schweitzer.

Für Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht Schweitzer weiter eine wichtige Rolle. "Die SPD sollte nicht auf Boris Pistorius verzichten. Er spielt mit seiner Kompetenz, Erfahrung und Beliebtheit jetzt eine wichtige Rolle und wird das in der Zukunft ebenfalls tun", sagte er. Jetzt aber gehe es nicht um "Stellenbesetzungen in einer künftigen Bundesregierung".

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