Schwelbrand in Schacht Konrad: AG fordert Aufgabe

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Ein Vorfall in Schacht Konrad von Mitte Mai wurde jetzt publik. Archivfoto: regionalHeute.de
Ein Vorfall in Schacht Konrad von Mitte Mai wurde jetzt publik. Archivfoto: regionalHeute.de | Foto: regionalHeute.de

Salzgitter. Bereits am 14. Mai ist es bei Sanierungsarbeiten mit einem Schneidbrenner im Schacht Konrad 1 zu einem Schwelbrand gekommen. Das vermeldete die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Freitag auf ihrer Internetseite. Die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad fragt nun in einer Pressemitteilung: "Wann wird das alte Bergwerk endlich aufgegeben?"


Trotz Einhaltung aller vorgesehenen Sicherheitsvorkehrungen seien während der Brennarbeiten flüssige Stahltropfen auf ein Reststück einer Holzkonsole unterhalb der Arbeitsstelle getropft und hätten dort zu schwelen begonnen. Durch den permanenten Luftzug im Schacht sei der Brandherd weiter angeheizt worden, so der Bericht der BGE.

Holzstummel musste ausgebaut werden


Die entstandene Rauchentwicklung sei von den Arbeitern schnell bemerkt worden und es seien unmittelbar Gegenmaßnahmen getroffen worden. Die Arbeiten seien eingestellt und die Arbeitsstelle gesichert worden. Anschließend seien die Kollegen zwei Meter tiefer zu dem Brandherd gefahren und hätten mit den Löscharbeiten begonnen. Dazu seien die auf dem Korb bereitstehenden Feuerlöscher genutzt worden. Das habe nicht sofort zum Erfolg geführt. Deshalb sei der Holzstummel ausgebaut, zusätzlich mit Wasser abgelöscht und nach über Tage transportiert worden.

Zur Sicherheit sei auch das Einbauloch im Schachtmauerwerk mit Wasser ausgespült worden. Im weiteren Verlauf der Schicht seien zwei Kontrollbefahrungen des gesamten Schachtes Konrad 1 und insbesondere des Einbauloches an der Brandstelle mit einer Wärmebildkamera unternommen worden.

"Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bergleute"


"Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bergleute auf dem Korb und unter Tage. Der Brand hätte sich auch nicht weiter ausbreiten können, da die alte Holzkonstruktion erst kürzlich bis auf einzelne Stummel im Mauerwerk ausgebaut wurde. Die verbliebenen Stummel sowie Metallkonsolen der alten Konstruktion werden derzeit entfernt. Dabei wird unter anderem auch ein Schneidbrenner eingesetzt. Nun überprüfen die Fachleute, ob das Abtrennen der Stahlkonsolen durch eine gleichwertige Alternative mit geringerem Brandrisiko ersetzt werden kann", so die Bewertung des Vorfalls durch die BGE.

"Inakzeptable Gefahrenpunkte"


Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Schacht Konrad sieht dies anders. „Es ist einfach nicht zu verantworten, ein solch altes Bergwerk wie den Schacht Konrad zu einem Atommülllager umbauen zu wollen. Dieses Bergwerk ist nicht für einen sicheren Betrieb als Atommülllager errichtet worden und weist Gefahrenpunkte auf, die inakzeptabel sind,“ so Ludwig Wasmus vom Vorstand der AG.

Einer dieser Gefahrenpunkteseien die alten Holzeinbauten, die eine besondere Brandgefahr mit sich brächten. Diese würden seit einem Jahr aufwändig mit den entsprechenden finanziellen Mitteln ausgebaut. Am 29. Aprilhabe die BGE bereits in einer Pressemitteilung den erfolgten Ausbau der alten Konstruktion gefeiert. "Das war wohl zu früh triumphiert. Denn verblieben sind noch Holzkonsolen und davon fing nun eine beim Einsatz eines Schneidbrenners Feuer", so Wasmus.

"Was muss noch passieren?"


Ludwig Wasmus: „Ein altes Bergwerk bleibt ein altes Bergwerk und wenn man es modernisiert, ist es nichts anderes als ein altes Bergwerk, das modernisiert worden ist. Es wird niemals denselben Sicherheitsstandard wie eine neues Bergwerk haben. Wir fragen uns inzwischen, was eigentlich noch alles passieren muss, bevor Schacht Konrad als Endlager endlich aufgegeben wird.“


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