Kiel. Im Streit um Panzerlieferungen an die Ukraine hat der Kieler Sicherheitsexperte Joachim Krause die Position von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seiner Partei als "absurd" bezeichnet. Die SPD habe sich damit isoliert, sagte er der "Kölnischen Rundschau".
Ihm sei rätselhaft, "warum die Lieferung ehemals sowjetischer Panzer durch Polen vertretbar ist, die Lieferung alter Marder-Schützenpanzer oder alter Leopard 1 Panzer aus Deutschland angeblich einen Weltkrieg auslösen soll". Krause, der das Institut für Sicherheitspolitik an er Universität Kiel leitet, sagte weiter: "Wenn wir Marder-Schützenpanzer geliefert hätten oder die 90 Leopard 1, die bei uns herumstehen und die die Bundeswehr nicht mehr braucht, dann hätte die Ukraine schon viel mehr Offensivoperationen durchführen können, und viele ukrainische Soldaten hätten nicht sterben müssen." Zum Kurs des russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Krause: "Ein Präsident, der sich nicht einmal traut, eine Generalmobilmachung anzuordnen, wird keinen Atomkrieg auslösen." Durch seine Uneinsichtigkeit fahre Putin "sein Militär und das ganze Land an die Wand".
Das sollte man nach Krauses Auffassung als Chance, nicht als Gefahr begreifen: "Es kann nicht mehr lange gut gehen für Putin, für Russland und seine Streitkräfte, die so ausgedünnt sind, dass das auch für verantwortungsbewusste russische Militärs nicht mehr hinnehmbar ist." Ein Militärputsch gegen den Kremlchef sei vorstellbar, vorhersagen könne man so etwas aber nicht.
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