So unterschiedlich müssen Hundehalter in der Region zahlen

Jede Kommune kann die Hundesteuer selbst festlegen. In der Region kommen da ganz unterschiedliche Beträge zusammen. Besonders im Hinblick auf die sogenannten "gefährlichen Rassen".

von


Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Wer einen Hund hält, muss dafür Steuern an die Kommune abgeben. Wer mehrere Hunde hält, muss entsprechend mehr an die Kommune zahlen. Die Kommunen nehmen jährliche mehrere Hunderttausend Euro durch die Steuer ein. Die Höhe der Steuern ist dabei in jeder Kommune anders angesetzt. regionalHeute.de hat einmal nachgehakt, wo Hundebesitzer so richtig tief in die Tasche greifen müssen.



Im vergangenen Jahr nahmen die Städte der Region knapp 3,5 Millionen Euro an Hundesteuer ein. Das hat eine aktuelle Abfrage von regionalHeute.de ergeben. Das Geld fließt in die Stadtkasse und kann für jeden beliebigen Zweck verwendet werden - es ist nicht zweckgebunden. Wie hoch die Steuer im Einzelnen ist, legt die Kommune selbstständig fest. Richtig teuer kann es für Besitzer sogenannter "gefährlicher Hunde" werden. Doch nicht alle Kommunen in der Region erheben diese "Extra-Hundesteuer".

Was sind "gefährliche Rassen"?


Zu den gefährlichen Rassen gehören beispielsweise Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Pit Bull Terrier, Staffordshire Bullterrier oder Mastinos. Die zusätzliche Steuer sei auch ein Grund, warum gerade diese Tiere oft ein langes Dasein im Tierheim fristen, ist sich Verena Geißler, Leiterin des Braunschweiger Tierheims, sicher. Neben ohnehin schon hohen und durchaus sinnvollen Auflagen für die Haltung bestimmter Rassen, werden auch noch höhere Steuern erhoben. Eine Steuer, die ihrer Auffassung nach nicht gerechtfertigt sei.

Keine Steuer für gefährliche Rassen


In Peine müssen Hundehalter für den ersten Hund 96 Euro je Kalenderjahr zahlen, der zweite kostet 144 und jeder weitere 168 Euro. Eine Extra-Steuer gibt es hier nicht und soll es aus nicht geben. Im vergangenen Jahr hat die Stadt Peine 338.000 Euro durch die Hundesteuer eingenommen.

Auch in der Stadt Wolfenbüttel wird keine Steuer auf gefährliche Rassen erhoben. Hundehalter müssen hier 90 Euro zahlen, für den zweiten Hund sind 114 Euro fällig und für jeden weiteren 138 Euro. Die Stadt Wolfenbüttel hat 2023 270.000 Euro durch die Hundesteuer eingenommen.

In Wolfsburg wird ebenfalls keine zusätzliche Steuer erhoben. Dort kostet der erste Hund 96 Euro je Kalenderjahr, der zweite 144 und jeder weitere 168 Euro.

In Salzgitter unterscheidet man auch nicht nach Rasse. Hier zahlen Hundebesitzer 100 Euro für den ersten Hund, 140 für den zweiten und 180 für jeden weiteren Hund. Die Stadt Salzgitter hat im vergangenen Jahr 710.000 Euro Hundesteuer eingenommen.

Braunschweig und Goslar mit höchsten Hunde-Steuersätzen


Richtig teuer ist es für Hundebesitzer in Braunschweig. Die Stadtverwaltung hat als normalen Hundesteuersatz für den ersten Hund 120 Euro angesetzt. Jeder weitere Hund kostet 204 Euro. Wer allerdings einen Bullterrier, Pit Bull oder eine ähnliche Rasse besitzt, muss für sein Tier 600 Euro zahlen. Für jeden weiteren 756 Euro. Wer seinen Hund erst nach dem 31. Dezember 2020 angeschafft hat, muss jährlich sogar 804 Euro zahlen. Insgesamt flossen durch die Hundesteuer im vergangenen Jahr 1,4 Millionen Euro ein.

Noch mehr zahlen Besitzer von sogenannten Kampfhunden in Goslar. Hier beträgt die Steuer jährlich 846 Euro. Als Kampfhunde werden in der Satzung die Hunde definiert, bei denen "nach ihrer besonderen Veranlagung, Erziehung und/oder Charaktereigenschaft die erhöhte Gefahr einer Verletzung von Personen besteht". Dazu zählen unter anderem Bull-Terrier, Pit-Bull-Terrier, Mastinos, Staffordshire-Bullterrier, Dogo Argentino und Bulldogge. Für Hunde, die nicht dieser Klassifizierung angehören, sind zwischen 108 Euro und 174 Euro fällig. Insgesamt nahm die Stadt Goslar im Jahr 2023 390.000 Euro durch die Hundesteuer ein.

Gifhorn und Helmstedt am günstigsten


Am wenigsten zahlen Hundebesitzer in Gifhorn. Zumindest dann, wenn das Tier nicht einer gefährlichen Rasse angehört. Hier werden für den ersten Hund 78 Euro im Jahr fällig, hat man einen zweiten Hund, kostet der nochmals 144 Euro, jeder weitere Hund kostet dann schon 156 Euro. Für jeden gefährlichen Hund müssen 600 Euro jährlich gezahlt werden. Die Stadt Gifhorn hat 2023 insgesamt 227.000 Euro durch die Hundesteuer eingenommen.

In Helmstedt liegt der Hundesteuersatz für Hunde, die nicht einer gefährlichen Rasse zugeordnet werden, aktuell bei 84 Euro für den ersten Hund und 96 für jeden weiteren Hund. Für jeden "gefährlichen" Hund sind 450 Euro fällig. In Helmstedt wurden im vergangenen Jahr durch die Hundesteuer 161.400 Euro eingenommen.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Hund Tiere