So wird der eigene Garten zum Igelparadies

Der NABU hat einige nützliche Tipps, wie man die kleinen Stacheltiere jetzt unterstützen kann.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Nach und nach erwachen jetzt die Igel aus ihrem Winterschlaf, der sich in der Regel über einen Zeitraum von November bis spätestens Mitte April erstreckt. Wer die stacheligen Säugetiere unterstützen möchte, sollte sich um einen naturnahen Garten bemühen, in dem der Igel sowohl einen Unterschlupf als auch genügend Nahrung findet.



Igel haben ein Nahrungsspektrum, das so gut wie ausschließlich aus tierischem Eiweiß besteht: „Auf ihrem Speiseplan stehen Regenwürmer, Käfer, Spinnen, Raupen, Schnecken und anderes Kleingetier, aber auch schon mal ein Ei einer bodenbrütenden Vogelart“, erklärt Gina Briehl vom NABU Niedersachsen. Sie fährt fort: „Der Garten sollte also so gestaltet sein, dass sich Insekten wohl fühlen. Denn nur so findet der Igel ausreichend Nahrung. Mit einem stets kurz gemähten Rasen, versiegelten Flächen und immergrünen Pflanzen kann der Igel nichts anfangen. Stattdessen ist Vielfalt im Garten angesagt: Dazu gehören heimische Sträucher und Stauden, mit Laub bedeckte Beete und eine wilde Ecke aus Totholz, Ästen, Laub und Reisig. Aber auch eine für den Igel zugängliche, sichere Wasserstelle darf in einem igelfreundlichen Garten nicht fehlen. Wer eine Wasserschale aufstellt, sollte aber darauf achten, dass diese regelmäßig, am besten täglich, ausgespült und mit frischem Wasser aufgefüllt wird. Abschließend sollte der Garten unbedingt giftfrei, also frei von Schneckenkorn, Rattengift und sonstigen Pestiziden gehalten werden. Denn frisst der Igel damit vergiftete Tiere, kann das für ihn sehr gefährlich werden.“

Unterschlupf für den Igel bereitstellen


Neben ausreichend Nahrung benötigt der Igel zudem einen Unterschlupf, den er als Nest für seinen Nachwuchs und später im Jahr als Überwinterungsplatz nutzen kann. Hierfür bevorzugt er einen natürlichen Laubhaufen; aber auch eine Igelburg, die mit Geäst und etwas Laub abgedeckt wird, nimmt der stachelige Gartenfreund gerne an. Wichtig ist, dass der Standort der Igelburg niemals in einer regenwassergefährdeten Senke liegt, sondern auf etwas erhöhtem Terrain unter Sträuchern aufgestellt wird.

Gefahren für den Igel vermeiden


Obwohl der Igel zu den beliebtesten Säugetieren in Europa zählt, sind die Bestände seit mehr als zwanzig Jahren rückläufig. „Das hat verschiedene Ursachen“, erklärt Gina Briehl: „Viele Igel kommen im Straßenverkehr unter die Reifen, manche verunglücken an Gefahrenstellen wie offenen Keller- und Lichtschächten, andere ertrinken in Teichen mit steilen, rutschigen Kanten. Mit Mährobotern kommt in den Gärten noch eine weitere Gefahr hinzu. Das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde erhält immer wieder verletzte Igel, die Opfer von Mährobotern geworden sind. Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass die Geräte entgegen der Betriebsanleitung unbeaufsichtigt laufen gelassen werden – oft in der Dämmerung oder sogar nachts. Das ist besonders fatal, da die Igel zu der Zeit am aktivsten sind. Anders als andere Tiere, laufen Igel nicht vor einer Gefahr davon. Vielmehr igeln sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein, werden dann von den Robotern überrollt und erleiden schwerste Verletzungen.“

Der NABU Niedersachsen appelliert daher an alle Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer, statt Mähroboter einen klassischen Rasenmäher zu verwenden. Kann auf den Mähroboter jedoch nicht verzichtet werden, sollte dieser jedenfalls nicht unbeaufsichtigt und auf gar keinen Fall in der Dämmerung oder Dunkelheit fahren gelassen werden.

Für alle Igelfreunde hält der NABU Niedersachsen ein Info-Paket bereit: Es besteht aus der Bauplansammlung für Nisthilfen, wozu auch die Igelburg zählt, und der Farbbroschüre des NABU zur Lebensweise, Gefährdung und Schutz des Igels. Das Paket kann angefordert werden gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins beim NABU Niedersachsen, Stichwort ‚Igel‘, Alleestr. 36, 30167 Hannover.


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