Stadt Salzgitter plant Impfzentrum im ehemaligen Flüchtlingsheim in Engelnstedt

Ab Mitte Dezember soll das Zentrum einsatzbereit sein. Die Impfungen sollen gegebenenfalls noch 2020 starten.

Die ehemalige Flüchtlingsunterkunft könnte zum Impfzentrum werden. Archivbild
Die ehemalige Flüchtlingsunterkunft könnte zum Impfzentrum werden. Archivbild | Foto: Antonia Henker

Salzgitter. Oberbürgermeister Frank Klingebiel hat am heutigen Freitag zur Impfstrategie von Bund und Land Stellung genommen. In Salzgitter wolle man das Impfzentrum in einem ehemaligen Flüchtlingsheim in Engelnstedt vorbereiten. Das teilt die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung mit.


Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie seien derzeit weltweit bereits mehrere Verfahren in der Phase III der Klinischen Erprobung. Für einzelne Impfstoffe wie BioNTech und AstraZeneca laufe bereits das Zulassungsverfahren in Deutschland und der EU. „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in einer Video-Konferenz mit dem Präsidium des Deutschen Städtetages, dem ich angehöre, am gestrigen Donnerstag bestätigt, dass der Abschluss der ersten Zulassungsverfahren für Corona-Impfstoffe für Ende 2020/Anfang 2021 sicher zu erwarten sein wird. Unmittelbar nach der Zulassung soll mit den ersten Impfungen begonnen werden", erklärt Frank Klingebiel. Damit sei erstmals Licht am Ende des Corona-Tunnels zu sehen.

Lagerung bei minus 70 Grad


Nach aktuellen Informationen des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn und der Niedersächsischen Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann sei davon auszugehen, dass der Impfstoff der Firma BioNTech als erster zur Verfügung stehen und ausgeliefert werden wird. Mit diesem Impfstoff, der bei -70 Grad Celsius aufbewahrt werden müsse, komme eine völlig neu entwickelte Impfplattform zum Einsatz, die an Transport, Logistik und Impfung erhebliche Anforderungen stelle und bis auf weiteres noch nicht im ambulanten Regelsystem der hausärztlichen Versorgung zum Einsatz kommen könne. Zudem werde die Auslieferung des Impfstoffes mengenmäßig zunächst sehr begrenzt sein.

Bund, Länder und Kommunen hätten sich auf die Strategie der regionalen Impfzentren verständigt, um die Gesundheitsämter zu entlasten. In der Stadt Salzgitter solle laut Vorgabe des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums von den landesweit höchstens 60 Impfzentren ein Impfzentrum eingerichtet werden. Der Impfstoff werde vom Bund zur Verfügung gestellt. Impflogistik, Transport und Terminmanagement würden landeseinheitlich durch das Land Niedersachsen beauftragt, organisiert und koordiniert. Die Landkreise und kreisfreien Städte errichten und betreiben die Impfzentren durch ihre Katastrophenschutzeinheiten.

Oberbürgermeister Frank Klingebiel: „Über die nun gefundene Lösung bin ich sehr dankbar. In der Stadt Salzgitter wird unsere zuständige und kompetente Berufsfeuerwehr gemeinsam mit unseren erfahrenen Hilfsorganisationen das Impfzentrum herrichten und betreiben. Ich habe gestern auf Empfehlung der eingesetzten städtischen Arbeitsgruppe `Impfzentrum´ unter Leitung meines Brandschutzdezernenten Eric Neiseke mit meinem Krisenstab entschieden, das städtische Objekt ehemalige Flüchtlingsunterkunft II an der Hans-Birnbaum-Straße 30-32 im Gewerbegebiet KMU-Area Salzgitter-Engelnstedt dem Niedersächsischen Innenministerium als Impfzentrum in der Stadt Salzgitter vorzuschlagen. Es erfüllt alle landesseitig vorgegebenen Herrichtungs- und Einrichtungskriterien.“

Land muss die nötigen Ärzte zur Verfügung stellen


Bund und Länder haben vereinbart, dass die Impfzentren ab 15. Dezember einsatzfähig hergestellt sind, um nach Zulassung des Impfstoffes voraussichtlich Ende 2020/Anfang 2021 sofort mit der Impfung beginnen zu können. „Wir stehen Gewehr bei Fuß. Wichtig für den Erfolg ist, dass das Gesundheitsministerium mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen fristgerecht auch die erforderlichen Ärzte für das Impfzentrum bereitstellt“, so Klingebiel.

Abschließend stellt der Oberbürgermeister klar: „Einwohnerinnen und Einwohner Salzgitters können nicht einfach zum Impfzentrum fahren, um sich dort impfen zu lassen. Die dortige Impfung wird ausschließlich durch eine Terminvergabe durch das Land Niedersachsen geregelt. Die vulnerablen Gruppen sollen zuerst geimpft werden. Die Reihenfolge der priorisierten Bevölkerungsgruppen wird derzeit vom Niedersächsischen Gesundheitsministerium auf Empfehlung der Ständigen Impfkommission (StlKo) erarbeitet. Üben Sie sich daher bitte alle noch in etwas Geduld. Die Krankenhausbeschäftigten werden nicht über das Impfzentrum versorgt, sondern in ihren Krankenhäusern geimpft. Die Alten- und Pflegeheime werden von mobilen Impfteams angefahren werden.“


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