Wolfenbüttel. So lange wurde es erwartet, nun ist es auch schon wieder vorbei. 36.000 Besucher strömten zu stars@ndr2 auf das Festivalgelände am Exer, um ihre Stars wie Mark Forster und Alle Farben zu bejubeln. Bei der Party des Jahres in der Lessingstadt wurde gelacht, getanzt, gefeiert und bei manchem Song vielleicht auch etwas geweint.
Ein nie da gewesener Auftakt
Schon zu Anfang ein Knaller: Mit dem internationalen DJ-Star Alle Farben ging stars@NDR2 gerade erst los. "So viele Besucher direkt zu Anfang hatten wir noch nie!", berichtet Heiner Schumacher, Kreisbereitschaftsleiter des DRK in Wolfenbüttel. Ungewöhnlich viele Partygäste bejubelten nur eine Stunde nach Einlass um 15 Uhr den Star zum Auftakt, dessen House-Sounds die Besucher in die richtige Festival-Stimmung brachten. Der international gefeierte DJ landete nicht nur Top-Hits in den deutschen Charts, bei bestem Wetter spielten er und sein Gast, der Live-Trompeter Lahos, sich auch in die Herzen der Festivalgäste aus Wolfenbüttel und der Region.
ELI begeistert mit seinen emotionalen Songs, deren Sound es in sich hat. Foto:
Newcomer ELI startete die Show mit seiner neuen Single "Laying low" und wirkte plötzlich gar nicht mehr wie ein Newcomer. Erst 2018 startete der damals 18-jährige Jungstar richtig durch - und sein Debütalbum kommt erst noch. Seine Fans kennen seine Texte trotzdem und singen laut mit. Noch vor wenigen Jahren war er in Köln und Berlin als Straßenmusiker unterwegs - und steht jetzt auf der ganz großen Bühne. Es steht ihm gut, tatsächlich wirkt er bei der Performance seiner gefühlvoll gesungenen, aber klanggewaltig elektronischen und tanzbar inszenierten Musik so, als hätte er nie etwas anderes getan.
Die Stimmung zwischen den Acts aufrechterhalten - das schaffen die NDR2 Moderatoren Jens Mahrhold und Ilka Petersen nahezu spielerisch. Mit kniffeligen Musikfragen überraschen sie die Partygäste - zu gewinnen gab es unter anderem Tickets für das "Musikszene Deutschland" Festival in Göttingen und Herbert Grönemeyer.
Besuch vom Bürgermeister
Bei einer derartigen Veranstaltung "im eigenen Wohnzimmer", wie NDR2 Moderatorin Ilka Petersen bemerkt, darf natürlich auch Bürgermeister Thomas Pink nicht fehlen. Ein bisschen überwältigt wirkt er schon, als er in die zehntausenden Zuschauer blickt. "Es ist ein wunderbares Gefühl, so etwas in Wolfenbüttel zu sehen!", stellt Pink fest. Auch der NDR2 bedankt sich beim Bürgermeister für die Gastfreundschaft der Wolfenbütteler. Eine Frage stellt sich Moderator Mahrhold: "Würden alle Wolfenbütteler auf den Platz passen?" Der Bürgermeister denkt nach. "Das könnte etwas eng werden." - tatsächlich würde das Gelände am Exer laut dem Leiter des Veranstaltungsmanagements der Stadt Wolfenbüttel, Sebastian Kirchner, sogar über 70.000 Besucher fassen.
Bürgermeister Pink ist überwältigt, was in seiner Stadt möglich ist. Foto:
Abwechslunsgreich und partytauglich
Eine bewegungsreiche Bühnenshow und ganz viel "Spirit" gab es mit "The Strumbellas" auf die Ohren. Foto:
Die Strumbellas aus Toronto überraschten die Festivalbesucher mit einer breiten Palette an akustischen Instrumenten, die sie wechselnd in ihre Songs einbauten. Die 2008 gegründete Band bemerkte im Interview mit den Gewinnern der regionalHeute.de Verlosung eine Sache über die deutschen Fans - sie sind sehr aufmerksam und hören gut zu - sind aber beim Jubel zunächst zurückhaltend. Bei der aufgeheizten Stimmung auf dem Festivalgelände war davon wenig zu spüren. Partylaune überall - die gute Laune der Band in ihren kreativen Outfits steckt einfach an. Nach ihrem letzten Song "Salvation" hallt das Klatschen noch lange nach. Die Band bedankt sich auf Deutsch und hebt hervor, wie sehr sie Deutschland mögen und wie gerne sie heute in Wolfenbüttel waren.
Nach einer flotten Zwischenmoderation des NDR2 Moderatorenpaares geht es weiter mit "Walking on Cars", die derzeit mit ihrem neuen Album "Colours" auf Europatour sind. In der Sparte Alternative-Rock gehören sie in Irland zu den erfolgreichsten ihres Genres und beeindruckten auch die stars@ndr2 Besucher mit ihrem energiegeladenen Rock.
Mark Forster macht Stimmung bis in die Nacht
Mark Forster und Band bildeten das feurige Finale eines erfolgreichen Abends. Foto:
Einer der erfolgreichsten deutschen Solokünstler bildete den krönenden Abschluss der stars@ndr2 Konzertnacht. Der mehrfach mit Doppelplatin ausgezeichnete Künstler hatte zwar diesmal keinen Stargast dabei, rief über Videoanruf aber prompt Sido an, der ihn bei einem seiner Songs begleitete. Mit seinen Hits "Stimme" und "Wir sind groß" war die Stimmung endgültig auf dem Höhepunkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, gibt sich charmant und mit viel Witz auf der Bühne. Zwischen seinen Songs erzählt er aus seinem Leben und die Beziehung zu seinem Vater, zu der Forster ein Lied komponierte. "Da habe ich alles reingepackt, was ich ihm in all den Jahren nie gesagt habe." Die Antwort seines Vaters sei gewesen: "Ich fühle genauso." So ehrliche Musik findet ihre Fans. Bis 23:15 Uhr stand Forster auf der Bühne und bedankte sich ausführlich. "Es war wunderschön mit euch Wolfi!" - die Masse jubelt. Und so neigt sich eine erfolgreiche Konzertnacht dem Ende entgegen.
Einsatzkräfte ziehen positives Fazit
Bis kurz nach Mitternacht meldete das DRK 74 Versorgungen. Drei davon wurden ins Krankenhaus verbracht - ein verstauchter Knöchel, eine ungefährliche Rückenverletzung und Kreislaufprobleme waren die Gründe. Die Polizei gab zwar noch keine genauen Einsatzzahlen bekannt, aber auch für die Ordnungshüter gab es auf dem Festival nicht viel zu tun - ein friedlicher Abend.
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