Wolfsburg/Berlin. Am heutigen Dienstag treffen sich Vertreter der Bundesregierung mit den Vorstandschefs der deutschen Automobilindustrie in Berlin zum sogenannten Autogipfel. Dort werden auch mögliche staatliche Unterstützungsmaßnahmen in der Corona-Krise diskutiert, wie eine neue Abwrackprämie, um Kaufanreize für Neuwagen zu schaffen. Dagegen protestierte Fridays for Future am heutigen Vormittag mit einer Aktion vor dem VW-Werk in Wolfsburg. "Tatort Klimamord" lautete das Motto.
Etwa zehn Mitglieder von Fridays for Future bauten einen "Tatort" mit simulierter Leiche vor dem Werkstor in der Oststraße auf, um auf die von VW und Stefan Weil geforderte Abwrackprämie und die von Fridays for Future befürchteten Auswirkungen auf das Klima aufmerksam zu machen. Da derzeit keine Menschenmassen möglich sind, habe man sich für eine in Corona-Zeiten gesundheitlich unbedenkliche Protestform entschieden. Die Aktion wurde von der Polizei und dem Ordnungsamt der Stadt begleitet. Probleme gab es nicht. Direkt vor dem Werkstor konnte die Aktion nicht durchgeführt werden, weil dies Privatgelände von VW ist. Ähnliche Aktion waren für den heutigen Dienstag deutschlandweit geplant.
“Wir können nicht zulassen, dass unsere Antwort auf den Coronavirus eine andere Krise nur noch mehr anheizt. Mehr Autos zu finanzieren, ist nicht mit unseren Klimazielen vereinbar - eine neue Abwrackprämie wäre verheerend”, erklärt Linus Steinmetz, Aktivist bei Fridays for Future, in einer die Aktion begleitenden Presseerklärung. “Mit den riesigen Investitionspaketen, die momentan geschnürt werden, haben wir die Möglichkeit eine klimagerechte Zukunft zu gestalten. Dafür muss unsere Politik allerdings erst erkennen, welche Industrien in dieser Zukunft, die wir fordern, weiterhin Bestand haben werden und daher gezielt gefördert werden sollten. Eine Abwrackprämie hingegen würde weder dem Klima, noch der Wirtschaft langfristig helfen”, ergänzt Annika Kruse, Aktivistin bei Fridays for Future, in der gleichen Presseerklärung.
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