Berlin. Der Bundeskongress der Jungen Alternative für Deutschland (JA) hat am vergangenen Wochenende die Forderung nach Atomwaffen für Deutschland beschlossen - und bekommt dafür auch Unterstützung aus der Bundestagsfraktion. Der neue JA-Bundesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Hannes Gnauck sagte der Zeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe): "Die multipolare Weltordnung ist Realität. Wenn Deutschland innerhalb dieser Weltordnung im Verbund mit anderen europäischen Ländern mehr sein möchte als bloß Verhandlungsmasse fremder Hegemonialmächte, muss es aufrüsten".
Die AfD wolle "Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung". Im 21. Jahrhundert könnten nur jene Staaten von sich behaupten, souverän zu agieren, die über eigene Atomwaffen verfügten. "Und genau deshalb wollen wir Atomwaffen auch für Deutschland."
Der verteidigungspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Rüdiger Lucassen, unterstützt die Forderung ebenfalls. "Der Beschluss der Jungen Alternative reflektiert die Bedrohungslage unserer Zeit und passt zur Zielsetzung der AfD-Verteidigungspolitik. Glaubhafte Abschreckung setzt atomare Fähigkeiten voraus, Unabhängigkeit setzt eigene Fähigkeiten voraus", sagte Lucassen der "Welt". "Wer also unser Land möglichst unabhängig gegen militärische Bedrohungen schützen will, muss ernsthaft über die atomare Bewaffnung Deutschlands nachdenken."
Die AfD-Parteivorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel sind hingegen anderer Ansicht. "Im Namen beider Bundessprecher kann ich Ihnen mitteilen, dass diese Forderung nicht ihrer Position entspricht", sagte ein Parteisprecher.
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