Wolfenbüttel. Vor den Sommerferien hatten zehn Schülerinnen und Schüler der Edward S. Marcus High School aus Flower Mound das Theodor-Heuss-Gymnasium besucht, nun machten sich Ende September sechs Schüler des THG gemeinsam mit Markus Gerke sowie Rudolf Ordon zum Gegenbesuch auf.
Der fast vierwöchige Gegenbesuch, der den Beginn einer Schulpartnerschaft bilden soll, begann mit einem zwölfstündigen Flug von Berlin über London nach Dallas. Bereits der erste Schultag, ein Freitag, offenbarte den Wolfenbüttelern ein völlig anderes Schulleben. Da am Abend das prestigeträchtige Football-Spiel gegen die Louisville High School stattfinden sollte, der sogenannte „Battle of the Ax“, waren die Flure der Schule über und über mit Postern versehen. Statt Unterricht in den ersten beiden Stunden fand eine „peprallye“ statt, zu der sich alle 3.500 Schüler in der Sporthalle versammelten. Die 180 Schüler starke Band stimmte musikalisch ein, eine Schülerin sang die Nationalhymne, Cheerleadergruppen traten auf, und schließlich liefen die knapp 100 Schüler des Teams auf.
Das abendliche Spiel war in ein umfangreiches Showprogramm eingebettet. Beide Schulen hatten ihre Bands und Cheerleader mitgebracht, um die knapp 10.000 Zuschauer zu unterhalten.
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Der erste Ausflug führte die THGler dann mit einem Zug, der als Straßenbahn durch Dallas fuhr, in die Elm Street, in der John F. Kennedy 1963 ermordet worden. Beeindruckend war der Besuch des Museums, das sich in der sechsten Etage des Gebäudes befindet, aus der heraus die tödlichen Schüsse fielen. Nach einem Empfang bei einer Sitzung des Stadtrates von Flower Mound war am Columbus Day, dem 10.Oktober, erneut Dallas das Ziel. Dieses Mal stand die Besichtigung des AT&T-Stadions der Dallas Cowboys auf dem Programm, das 80.000 Zuschauern Platz bietet und das über die größte LED-Leinwand der Welt verfügt. Drei Tage später konnte die Gruppe die Herstellung der Dollarnoten in Fort Worth, dem Tor zum Wilden Westen, verfolgen. Diesen erlebten die Wolfenbütteler hautnah beim Treiben der Longhornrinder und dem Rodeo in den Stockyards. Bei herrlichem Wetter, es gab während der Fahrt nur Sonnenschein, die Temperaturen lagen zwischen 26 und 32 Grad, wurde dann eine Kürbis-Farm besucht.
Die Abschiedsparty fand im Hause einer Familie statt, deren Name auf deutsche Vorfahren zurückgeht: Habenicht. Dort erlebten die THGler noch einmal die großartige texanische Gastfreundschaft, die den Abschied noch tränenreicher werden ließ.
Von Dallas aus flog die Gruppe noch zu einem viertägigen Kurzbesuch nach New York. Auch hier waren die Tage mit einem umfangreichen Programm ausgefüllt: Liberty Island, Ellis Island, Metropolitan Museum of Arts, Natural History Museum, Greenwich Village, Empire State Building, Rockefeller Center, Times Square. Einen bleibenden Eindruck wird bei allen das 9/11-Museum hinterlassen. Auch der Rückflug von New York über London nach Berlin verlief reibungslos, auch wenn der Temperatursturz von 26 auf 8 Grad doch Spuren hinterließ. Anschließend waren sich alle Teilnehmer einig: Der Austausch muss fortgesetzt werden, damit auch andere Schüler die Gelegenheit erhalten, ein fremdes Land zu erkunden, ein anderes Schulsystem kennenzulernen, vor allem aber um neue Freundschaften zu schließen.
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