Braunschweig. Am Ende hat es nicht gereicht. Während innen, im großen Sitzungssaal, der Stadtrat über das Schicksal des Nordbades debattierte, protestierten vor dem Rathaus die Bürgerinitiative und Anhänger aus der Nordstadt für den Erhalt des Bades.
Laut „3-Bäder-Konzept“ wird mit Eröffnung der „Wasserwelten“ der Stöpsel am Bienroder Weg gezogen. Theoretisch könnte dann auch sofort die Abrißbirne kreisen. In einem Antrag wollte zumindest das die BIBS-Fraktion verhindern. Außer von der Linken gab es dafür allerdings keine Unterstützung. Die Folge: Antrag abgelehnt, das Aus für das Nordbad steht. CDU-Fraktions-Chef Klaus Wendroth machte klar. Das neue Stadtteil-Bad für den Norden, entstehe schließlich an der Hamburger Straße.
In der Anwohner-Fragestunde ergriff Sabine Bartsch vom Arbeitskreis GS-Schuntersiedlung das Wort. Sie verwies auf den Blindensportverein, dessen Mitglieder im Nordbad schwimmen. Die „Wasserwelten“ würden die speziellen Anforderungen dieser Sportler nicht erfüllen. Finanzdezernent Christian Geiger versprach, diese Problematik in die anstehenden Gespräche mit der Stadtbad GmbH einfließen zu lassen.
Grüne wollen 2 Schul-Schwimmbäder bauen
Mehr Erfolg hatten die Grünen. Ihr Antrag, das „3-Bäder-Konzept“ um zwei zusätzliche Schul-Schwimmbäder im Osten und Westen der Stadt zu ergänzen, ging glatt durch. Allerdings besagt dieser Beschluss nicht etwa die Verwirklichung der Idee von OB-Kandidat Holger Herlitschke, sondern lediglich, dass der Vorschlag in den Fachausschüssen diskutiert werden soll. Motto: Erst einmal reden, statt loslegen.
Hitzig wurde die Debatte als Dr. Wolfgang Büchs, der OB-Kandidat der BIBS, für die Öffnung des gerade geschlossenen Hallenbades in Wenden plädierte. Hier solle die Verwaltung bis auf weiteres das Schulschwimmen weiter anbieten. Allerdings befinden sich Grundstück und Bad nicht mehr im Besitz der Stadt. Der Werkzeugmacher „Perschmann“ hat beides gekauft. Verärgert reagierte Manfred Pesditschek daher auf diesen Antrag. Der SPD-Fraktionsführer forderte Büchs auf, das Anliegen sofort zurückzuziehen. Auch Braunschweigs Erster Stadtrat, Ulrich Markurth, redete sich in Rage. Man solle gefälligst keine Nebelkerzen zünden, sondern die vorhandenen Bedingungen klar machen und gestalten. Dafür gab es auch aus den Reihen der CDU Applaus.
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