Braunschweig. Die Stadtverwaltung hat am vergangenen Wochenende die Sporthalle Naumburgstraße als Unterbringung für Kriegsvertriebene in Betrieb genommen. Das berichtet die Verwaltung in einer Pressemitteilung. Diese war in der vergangenen Woche kurzfristig hergerichtet worden und sollte zunächst im Laufe dieser Woche in Betrieb gehen In der Halle gäbe es Platz für 150 Menschen, derzeit seien etwa 100 Kriegsvertriebebene dort untergebracht. In den kommenden Wochen sollen weitere Sporthallen umgebaut werden.
Die Sporthalle Naumburgstraße steht nun als vorübergehende Großunterkunft für Kriegsflüchtlinge zur Verfügung. Ebenso wie Hotels und Jugendherbergen würde sie so lange genutzt, bis bessere Immobilien gefunden seien. Aktuell wohnten die Ukrainer dort in abgetrennte Kabinen mit Matratzenbetten und Spinden. Aktuell liegt der Betrieb in Händen des Katastrophenschutzes in Kooperation mit den Hilfsorganisationen. Die Betten habe der FC Rautheim gespendet.
Weitere Sporthallen werden ausgestattet
Die Stadtverwaltung statte bereits weitere Sporthallen für die Unterbringung aus, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum (SPD). Es stünde etwa schon fest, dass die Sporthalle Arminiusstraße als weitere vorübergehende Unterkunft hergerichtet werde. Sie solle etwa 200 Menschen Platz bieten. "Wir prüfen derzeit weitere Hallen, ob sie sich eignen, und werden schnellstmöglich informieren und dann starten mit dem Umbau", so Kornblum. Mit Räumen des CJD ist bereits eine Unterkunft mit etwa 50 Plätzen in Nutzung, die auch länger zur Verfügung stünde.
Die Stadt habe zudem eine Koordinierungsstelle Ukrainehilfe im Dezernat der Krisenstabsleiterin Dr. Christina Arbogast geschaffen. "In dieser nach wie vor sehr diffusen Situation, mit einer noch unübersichtlichen Zuweisungssituation und vielen Gruppen und Initiativen der Stadtgesellschaft, die sich engagieren, brauchen wir eine Stelle, wo alle Fäden zusammenlaufen", so Oberbürgermeister Kornblum. Dazu zählten auch Privatleute, die Kriegsflüchtlinge unterbrächten. Es sei niemandem damit gedient, in beengten Verhältnis und mit mangelhafter Betreuung untergebracht zu sein. "Wer Menschen privat aus dem Krisengebiet bringt, sollte daher dafür Sorge tragen, dass es für diese Menschen dann auch Unterkunftsmöglichkeiten gibt bzw. Absprachen getroffen wurden mit den zentralen Aufnahmestellen von Bund und Land", erklärt Dr. Arbogast. Nur so ließe sich "riesige Aufgabe" der Unterbringung der vielen Kriegsflüchtlinge lösen.
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