Straßburg. Die Union im Europäischen Parlament warnt davor, dass angesichts der geplanten Verschärfung der EU-Energievorschriften für Gebäude rund sechs Millionen Wohnhäuser in Deutschland "zwangssaniert" werden müssen. "Diese ideologische Zwangssanierung ist ein Anschlag auf den ländlichen Raum. So macht man regionale Immobilienkrisen", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten im EU-Parlament, Markus Pieper, der "Bild" (Dienstagausgabe).
Konkret müssen nach seinen Einschätzung bis 2033 rund sechs Millionen Wohnhäuser saniert werden, wenn die EU-Richtlinie zur Energieeffizienz verabschiedet wird. Demnach müssen bis 2033 alle Gebäude den Effizienzstandard D erreichen. Kommende Woche will das EU-Parlament die Richtlinie verabschieden.
Der Eigentümerverband "Haus und Grund" warnt vor Sanierungskosten von 15.000 Euro bis zu 100.000 Euro je Wohneinheit. "Das ist Politik aus dem Wolkenkuckucksheim. Das ist weder bezahlbar noch umsetzbar", sagte Verbandspräsident Kai Warnecke der "Bild". Der FDP-Abgeordnete und Umweltexperte im EU-Parlament, Andreas Glück, kündigte die Ablehnung der Richtlinie an. "Der ganze Ansatz ist panne." In Süd- und Osteuropa sei die Effizienz vieler Gebäude deutlich niedriger als in Deutschland. Deshalb sei es "viel besser" erst einmal dort die Standards anzuheben, so Glück.
Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Artikel "Angst ums Eigenheim - Sanierungspflicht für Häuser geplant". Hier äußert sich auf Anfrage von regionalHeute.de der Verband Wohneigentum (Bonn) und teilt die Sorgen vieler Menschen mit Wohneigentum.
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