Helmstedt. Gestern fielen vor dem Verdener Landgericht die Urteile im Weser-Mordprozess. Zwei Männer und eine Frau wurden zu Haftstrafen zwischen acht Jahren und zwei Jahren und neun Monaten verurteilt. Ein Urteil, das bei unseren Lesern Zweifel an unserer Justiz aufkommen lässt.
Die Reaktion auf unsere Berichterstattung zum Urteil gestern spiegeln Fassungslosigkeit und Unverständnis, gepaart mit Wut und Entsetzen wider. In erster Linie galt den Angehörigen ein tiefes Mitgefühl und große Solidarität. Aber Stimmen werden laut, dass in Deutschland zu lasche Strafen verhängt werden und das wiederum eine Einladung für Kriminelle sei. Denn auch in diesem Fall dränge sich der Eindruck auf, dass die Strafe, die für die nachweisbaren Delikte verhängt wurden, viel zu milde sind.
Schäm Dich, Rechtsstaat! Jeder Kriminelle wird das als Anreiz nehmen, weil die Strafe ja eh zu milde sein wird. Einfach ein lächerliches Urteil“
"Mir fehlen die Worte... Alleine schon wegen was sie alles verurteilt wurden und dann nur so lächerliche Strafen! Unfassbar."
Die Leser betrachten die Strafen aus rein menschlicher Sicht, nicht aus Sicht des Gesetzgebers und bezeichnen die Urteile als Schande für das Deutsche Volk und das Opfer. "Rein rechtlich ist das Urteil korrekt, aber menschlich gesehen eine Bankrotterklärung der Rechtsstaatlichkeit", schreibt einer unserer Leser auf Facebook. Und so hat es auch das Gericht gesehen. Eine Verurteilung wegen Mordes war nicht möglich, weil den Angeklagten ein Tötungsdelikt nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. Verstehen können das unsere Leser nicht und sprechen den Angehörigen die Hoffnung aus, dass eine Revision zu einem anderen - härteren - Urteil führen möge
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