Berlin. Der Immobilienverband ZIA rechnet für 2025 mit einer Lücke von bis zu 700.000 Wohneinheiten und 1,4 Millionen Wohnungssuchenden. "Der Staat ist für 37 Prozent der Kosten am `Produkt Wohnen` verantwortlich", sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner der "Bild" (Freitagausgabe).
Allein in Berlin fehlten laut Empirica Regio 23.177 Wohnungen Anfang 2023. Damit ist die Hauptstadt trauriger Spitzenreiter. Auch in Hamburg (13.632) und in München (10.577 fehlende Wohnungen) herrscht Notstand. Zuletzt hatten neue Zahlen des Statistischen Bundesamts gezeigt, dass Senioren im Schnitt auf deutlich mehr Quadratmetern als Jüngere leben (44,7 Quadratmeter für junge Menschen, 68,5 für Senioren). CDU-Baupolitiker Jan-Marco Luczak warnte vor sozialem Druck, "die vermeintlich zu große Wohnungen freimachen zu müssen". Luczak sagte der "Bild": "Ältere Menschen drohen, entwurzelt zu werden. Das darf nicht sein." Andererseits gilt laut Ökonom Gunther Schnabl von der Universität Leipzig: "Früher ist die Mittelschicht über Wohneigentum aufgestiegen. Heute können junge Leute ohne Hilfe der Eltern kein Wohneigentum mehr kaufen." Schnabl fordert als Akut-Maßnahme schnellere Baugenehmigungen. "Das muss jetzt zügiger gehen." Der FDP-Baupolitiker Frank Schäffler sagte der "Bild": "Die Länder müssen jetzt die Grunderwerbsteuer senken." Das würde seiner Ansicht nach auch den Mietmarkt entlasten.
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