Verdi: Handel demonstriert in Braunschweig - Mehr Geld gefordert

Schon seit Monaten dauern die Verhandlungen nun schon an - mit den Angeboten gibt sich die Gewerkschaft aber noch nicht zufrieden.

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(Symbolbild) | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Am heutigen 21. September fand erneut eine Streikkundgebung mit folgender Demonstration zur Tarifrunde ́23 des Einzel-, Groß- und Außenhandels in der Braunschweiger Innenstadt statt. Aufgerufen hatte Verdi, um den Arbeitgeberverbänden zu signalisieren, dass die am Anfang der Woche ausgesprochenen Empfehlungen zur Entgelterhöhung ohne Tarifabschluss als respektlos und entwürdigend wahrgenommen werden. So geht aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft hervor.



Seit Anfang Mai dauern die Verhandlungen schon an und noch immer seien die Arbeitgeber nicht bereit, einen Reallohnverlust durch die Inflation wirksam auszugleichen. Den knapp 300 Teilnehmenden und vielen weiteren streikenden Kollegen und Kolleginnen in der gesamten Bundesrepublik seien die 5,3 Prozent (Einzelhandel) beziehungsweise 5,1 Prozent (Groß- und Außenhandel) zu wenig, um nicht noch mehr von der aktuellen wirtschaftlichen Lage getroffen zu werden. In den letzten Tarifrunden hätten "die Kollegen bereits sehr hohe Verzichte hingenommen", so Verdi.

Ohne Streiks nur Bittsteller


„Die Arbeitgeber haben uns im Mai noch viel geringere Angebote gemacht und diese damals schon als sozial und gerecht dargestellt. Nur unsere Streiks haben sie dazu bekommen, dass wir jetzt eine Fünf vor dem Komma stehen haben. Die Arbeitskämpfe waren schon lange nicht mehr so zahlreich im Handel. Das zeigt, dass wir ohne Streiks nur Bittsteller wären, auf die niemand hören würde“, so Marc Jäger, Gewerkschaftssekretär.

Die Demonstration zog vom Hagenmarkt durch die Innenstadt. Am Kohlmarkt, Ringerbrunnen sowie Platz der Deutschen Einheit kam es zu Zwischenkundgebungen. Die Demonstration endete am Streiklokal im Gewerkschaftshaus.

Verdi unterstellt Vorsatz


„Wir stehen aktuell bei einer Inflation von 6,1 Prozent. Bei den Lebensmitteln sind es sogar 9 Prozent. Statt da sozial und gerecht zu reagieren, versuchen die Arbeitgeber es immer wieder mit einer Inflationsausgleichsprämie. Aber nicht, weil sie damit akut helfen wollen, sondern weil sie damit versuchen die rentenwirksamen Entgeltsteigerungen niedrig zu halten. Wer seit Mai die eigenen Beschäftigten nicht gerecht entlohnen will, möchte natürlich auch so wenig Sozialabgaben wie möglich zahlen“, ergänzt Leon Huesmann.

So geht es weiter


Die nächsten Verhandlungen sind im Einzelhandel am 29. Und im Groß- und Außenhandel am 9. Oktober. Sollte es zu keinen Einigungen kommen, gehen in beiden Teilbranchen die Arbeitskämpfe auch in Süd-Ost-Niedersachsen weiter. Anwesende Betriebe waren unter anderem IKEA Braunschweig, Großburgwedel und Hannover Expo Park, E-Center Wolfsburg Nordstadt, Kaufland Salzgitter, Kaufland Braunschweig- Senefelder Straße, TK Maxx Braunschweig, Douglas Wolfenbüttel, Primark Braunschweig, Wessels&Müller Zentrallager Hedemünden, WM Logistics, Sportscheck Braunschweig, H&M Schlossarkaden.


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