Verkehrsminister stellt Bahn-Führung infrage

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat angekündigt, die Vorstands- und Aufsichtsratsstrukturen der Deutschen Bahn kritisch zu überprüfen und den Konzern künftig enger führen zu wollen. "Dass es Verbesserungspotenzial bei der Steuerung der Bahn gibt, ist offensichtlich", sagte Schnieder dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

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Deutsche Bahn (Archiv)
Deutsche Bahn (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat angekündigt, die Vorstands- und Aufsichtsratsstrukturen der Deutschen Bahn kritisch zu überprüfen und den Konzern künftig enger führen zu wollen.


"Dass es Verbesserungspotenzial bei der Steuerung der Bahn gibt, ist offensichtlich", sagte Schnieder dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Als 100-prozentiger Eigentümer der Bahn kann der Bund Ziele vorgeben." Zwar liege das operative Geschäft beim Management, es stelle sich aber die Frage, was passiere, wenn dieses die vorgegebenen Ziele nicht erreiche, so der Minister. "Wie kann ein Aufsichtsrat, der bestimmte Rahmenbedingungen setzt, deren Einhaltung durchsetzen? Über solche Fragen müssen wir uns unterhalten."

Im Koalitionsvertrag sei eine Neuaufstellung von Aufsichtsrat und Vorstand verabredet worden, sagte Schnieder. "Da geht es um das Gesamtkonstrukt: Müssen der Mutterkonzern und die zahlreichen Tochtergesellschaften so aufgestellt sein? Brauchen wir eine so hohe Zahl an Vorständen wie derzeit? Über diese Fragen will ich reden." Wenn die Struktur feststehe, werde es auch um Personalfragen gehen, kündigte der Minister an.

Ein Bekenntnis zu Bahnchef Richard Lutz vermied Schnieder. Zwar sagte er: "Einfach den Trainer rauszuwerfen, und zu hoffen, dass alles gut wird, ist nicht mein Angang." Auf die Frage, ob Lutz sein uneingeschränktes Vertrauen genieße, antwortete er aber ausweichend. "Wir wissen beide, dass wir für eine erfolgreiche Bahn aufeinander angewiesen sind", sagte Schnieder. Und: "Nur wenn Eigentümer und Geschäftsführung Seite an Seite gehen, kommen wir voran. Über den Weg werden wir uns noch unterhalten. Aber bei der Richtung sind wir uns einig."

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