Volksinitiative fordert Gender-Stopp in Niedersachsen

Ein Politiker aus dem Landkreis Helmstedt hat eine Volksinitiative gegen das Gendern angestoßen.

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner/Pixabay

Region. Mit der nun gestarteten Volksinitiative "Stoppt Gendern in Niedersachsen" wollen Dr. Alexander Börger, CDU-Ratsherr im Gemeinderat Lehre, und seine Mitstreiter bewirken, dass in den Behörden des Landes und der Kommunen sowie in den Bildungseinrichtungen auf Gender-Sonderzeichen verzichtet wird.



Beim Land Niedersachsen wurde die Volksinitiative bereits angezeigt, teilte das Land mit. Damit sich der Niedersächsische Landtag überhaupt mit dem Thema befasst, müssen nun binnen eines Jahres 70.000 Unterschriften gesammelt werden. Laut der Anzeige, die Ende letzter Woche beim Land eingegangen sei, verlangen die Initiatoren, dass der Niedersächsische Landtag die Landesregierung verpflichtet, dafür zu sorgen, dass in den Behörden des Landes und der Kommunen sowie den Bildungseinrichtungen die amtliche Kommunikation und Veröffentlichung unter Einhaltung der Regeln des „Rats der deutschen Rechtschreibung“ ohne Gender-Sonderzeichen erfolgt. Außerdem soll verbindlich dagegen vorgegangen werden, dass sämtliche Varianten sogenannter Gender-Sonderzeichen in der offiziellen internen und externen Kommunikation Verwendung finden. Weiter fordert die Initiative, dass die öffentlichen Unternehmen und die niedersächsischen Rundfunkeinrichtungen wie der NDR aufgefordert werden, diese Vorgaben für Ihre Kommunikation zu übernehmen.

Sonderzeichen machen Sprache komplizierter


Dr. Alexander Börger spricht sich gegen das Gendern aus.
Dr. Alexander Börger spricht sich gegen das Gendern aus. Foto: Alexander Börger


Im Gespräch mit regionalHeute.de zeigt sich Alexander Börger zuversichtlich, dass man die Vorgabe von 70.000 Unterschriften erreicht. Schon jetzt sei die positive Resonanz groß. Börger erklärt außerdem, warum er und seine Mitstreiter, unter anderem der Edemisser Ratsherr Wolfgang Gemba (Freie Wähler), sich so vehement gegen das Gendern aussprechen. Die deutsche Sprache, so Börger, sei ohnehin nicht gerade die leichteste. Sternchen, Striche oder Punkte mitten im Wort würden die Sprache unnötiger Weise noch komplizierter machen und für Missverständnisse sorgen. Gleiches würde für offizielle Schreiben gelten. Er selbst habe erlebt, dass bei einem Vortrag für eine weiterführende Schule auf jeder Folie gegendert wurde. "Das lenkt einfach ab und hat, und das ist mir sehr wichtig, überhaupt keinen Mehrwert für Geschlechtergerechtigkeit, sagt Börger.


Unlogische Wörter


Zudem würden Sonderzeichen in vielen Wörtern jeglicher Logik entbehren. Börger macht das an dem Beispiel "Kolleg*innen" deutlich. "Wo sind denn da überhaupt die Männer geblieben? Ich bin doch ein Kollege. Ein Kolleg kann man in Braunschweig besuchen. Es ist eine Lehranstalt und kein Mensch oder Mann."

Was den Gender-Gegnern also ein Dorn im Auge ist, ist die Art und Weise, wie sich die deutsche Sprache entwickelt. Fortschrittlich sei das nicht. "Im Gegenteil, es ist eine rückschrittliche Sprache", meint Börger. Der "Irrweg", der in Niedersachsen in Bezug auf Sprache eingeschlagen wurde, müsse korrigiert werden.

Um möglichst viele Unterstützer zu gewinnen, seien in der nächsten Zeit verschiedene Veranstaltungen geplant. Unter anderem am 26. März, um 16 Uhr, in der Gastsstätte Gliesmaroder Thurm.


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