Niedersachsen/Wolfenbüttel. Erst hat er die Bundestagswahl verloren, jetzt auch noch die Landtagswahl. Versprochen hatte sich der MIT-Landesvorsitzende und CDU-Direktkandidat im Wahlkreis Wolfenbüttel-Nord, Holger Bormann, sicherlich mehr. Mit Platz 37 auf der Landesliste seiner Partei war er alles andere als abgesichert und verpasste somit auch über diesen Weg den Einzug in den Niedersächsischen Landtag.
Holger Bormann ist ein bekanntes Gesicht in der Region. Ein erfahrener Netzwerker, der nicht auf den Mund gefallen ist und eher durch seine freundliche, kumpelhafte Art, als durch laute Parolen und Polemik auffällt. Auch in Hannover und Berlin ist Bormann bekannt und hat, vermutlich aufgrund der zuvor beschriebenen Eigenschaften, Zugang zu den prominenten Persönlichkeiten seiner Partei und deren Anhänger. Warum also versteckte die CDU den Vorsitzenden ihrer eigenen niedersächsischen Mittelstandsvereinigung auf einem der hinteren Plätze und welches Zeichen ist das für den Mittelstand?
Althusmann: "Auch dieser Platz ist ein möglicher Platz"
Erstmals hatte man eine zwischen Frauen und Männern paritätisch aufgeteilte Landesliste aufgestellt. Allein das sorgte schon für Frust und Ärger in den eigenen Reihen. Doch der CDU-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Bernd Althusmann hatte sich durchgesetzt. "Die Landesliste hat keinerlei Bewertung von Leistung oder Rang innerhalb der CDU in Niedersachsen, sondern es geht ausschließlich darum, eine Liste für den Fall zu haben, wo Wahlkreise nicht direkt gewonnen werden", sagte Althusmann im Vorfeld der Wahl gegenüber regionalHeute.de. In Bezug auf Bormanns Listenplatz an 37. Stelle sagte er: "Das heißt auch dieser Platz ist, wenn wir ein entsprechendes Ergebnis haben, durchaus ein möglicher Platz, wenn viele andere davor ihren Wahlkreis direkt gewonnen haben."
Am Ende waren es dann aber nur 27 Wahlkreise, die man direkt gewann. Doch Althusmann versprach zuvor: "Ich weiß um seine besondere Tätigkeit und sein Engagement. Er wird sicherlich in der niedersächsischen Landespolitik auch zukünftig unabhängig dieser Wahl eine wichtige Rolle spielen."
Was wird jetzt aus Holger Bormann?
Jetzt hat Althusmann in Konsequenz zum Wahlergebnis seinen Rückzug als Landeschef verkündet. Wie geht es nun also für Bormann weiter? Ist er gar sauer aufgrund des verpassten Einzuges durch die schlechte Listenplatzierung? "Sauer bin ich nicht! Der Mittelstand muss in Zukunft besser und stärker in der niedersächsischen CDU verankert werden!", sagt er auf Nachfrage von regionalHeute.de. Man werde das Ergebnis im Landesvorstand miteinander besprechen und Schlüsse daraus ziehen. "Am Mittwoch tagt der Kreisvorstand. Sarah und ich haben einen engagierten Wahlkampf geführt und wir werden gemeinsam in den nächsten Tagen darüber mit unserer Unionsfamilie sprechen, wie es weitergeht. Politisch bin ich als Vize-Bürgermeister fest in meiner Heimatstadt verankert. Ich bin Ratsherr aus Leidenschaft und werde dieser Tätigkeit auch weiterhin nachgehen", fügt Bormann hinzu.
Zweimal hat er jetzt erfolglos versucht, ein politisches Mandat in Berlin und Hannover zu erlangen. War es das jetzt? "Aktuell gibt es in unserer Partei andere Fragen, als die nächsten Wahlen! Wir müssen jetzt auf allen Ebenen den Erneuerungsprozess vorantreiben! Dazu bin ich bereit!", lässt er hierzu abschließend wissen.
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