Weiße Weihnacht? Da kann nur noch ein Orkan helfen!

In zwei Wochen ist Heiligabend. Viele wünschen sich da eine in Zuckerguss getauchte Landschaft. Doch es sieht nicht gut dafür aus.

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Symbolfoto. | Foto: pixabay

Region. In zwei Wochen ist Heiligabend. Viele wünschen sich da eine in Zuckerguss getauchte Landschaft, eine romantische Weiße Weihnacht. Doch wie so oft in unseren Breitengraden, wird daraus wohl auch in diesem Jahr nichts. "Weiße Weihnachten fallen aus", lautet die ernüchternde Antwort von Jan Schenk, Head of The Weather Channel Germany, auf unsere Anfrage.



"Es müsste schon sehr viel passieren, damit es dieses Jahr in Norddeutschland irgendwo Weiße Weihnachten geben sollte, mal abgesehen vom Harz", so der Wetterexperte weiter. Es sei einfach zu warm und auch die Wetterlage spreche eindeutig für grüne Weihnachten, denn das Weihnachtstauwetter kündige sich an.

Hoch Ernst, kalter Ostwind und Frost


Momentan ist es ja eigentlich recht kühl, die Aussicht auf Schnee eigentlich gar nicht so unwahrscheinlich. Doch Jan Schenk winkt ab: "Das Hoch Ernst löst kalten und auch böigen Ostwind aus. Aber Schnee ist keiner dabei. In den Nächten wird es frostig kalt und tagsüber bleiben die Werte im niedrigen einstelligen Bereich. Aber viel mehr ist auch nicht drin. Nach dem 3. Advent kommt dann das Weihnachtstauwetter."

Frühling statt Winter


Es gibt also wenig winterliche Aussichten. Der Wetterexperte wird konkreter: "Der Wind kurz vor Weihnachten wird wieder drehen und die Temperaturen steigen fast schon in den frühlingshaften Bereich. Höchstwerte von 10 Grad sind kurz vor Weihnachten möglich und bei solchen Temperaturen ist auch klar, dass Schnee so gut wie keine Chance hat." Außerhalb vom Harz seien Weiße Weihnachten damit extrem unwahrscheinlich. Es sehe sogar nach einer südwestlichen Strömung an Weihnachten aus.

Generell sei im Dezember wohl nur im Harz mit nennenswertem Schnee zu rechnen. "Es kann zwar im Dezember immer mal wieder schneien, aber liegenbleiben kann nichts", ist sich Schenk sicher. Erst ab 600 Meter, eher aber ab 800 Meter könne es eine Schneedecke geben. Auch der Harz sei nicht wirklich schneesicher, aber hier seien die Chancen noch am höchsten.

"Änderung unwahrscheinlich"


Die Wettermodelle seien sich alle relativ einig, dass es warm bleiben wird. Selbst in Russland liege immer noch wenig Schnee. "Doch nichts ist wirklich unmöglich", gibt Jan Schenk zu bedenken. "Wenn es doch noch Weiße Weihnachten geben soll, dann müsste eine deutliche und unerwartete Änderung des Wetters her. Das kann in dieser Jahreszeit eigentlich nur von einem großen Sturm oder Orkan ausgelöst werden", so der Wetterexperte. So ganz ausgeschlossen sei das nicht. Es habe in den vergangen Wochen immer wieder schwere Stürme auf dem Atlantik und im Nordmeer gegeben. "Vielleicht ändern sich die Prognosen ja doch noch", so das Quentchen Resthoffnung.

Aber abgesehen von der leisen Hoffnung auf eine starke Änderung des Wettermusters, müsse man von mildem Wetter im Dezember ausgehen. Die Wochenprognosen deuteten sehr mildes Wetter bis in die zweiter Januarwoche an.


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