Wenden auf der Autobahn - Diese Strafen erwarten die Täter

Durch ihr Verhalten haben die Autofahrer nicht nur sich selbst in Gefahr gebracht.

von Julia Seidel


Wurde keine Rettungsgasse gebildet, müssen Rettungswagen und Abschlepper auf den Standstreifen ausweichen.
Wurde keine Rettungsgasse gebildet, müssen Rettungswagen und Abschlepper auf den Standstreifen ausweichen. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Nach einem Unfall am Sonntagnachmittag auf der A 36 suchten sich mehrere Verkehrsteilnehmer ihren Weg von der Autobahn, um nicht im Stau zu stehen. Sie wendeten ihr Fahrzeug und fuhren entgegen der Fahrtrichtung zur nächsten Auffahrt (wir berichteten). Doch warum ist es eigentlich so gefährlich? Und welche Strafe droht den Autofahrern? regionalHeute.de fragte bei der Polizei nach.


Zwei der Autofahrer, die ihr Auto wendeten, konnte die Polizei vor Ort anhalten. In einer Pressemitteilung sucht sie nach Hinweisen auf weitere Autofahrer, die den Standstreifen zur nächsten Auffahrt entgegen der Fahrtrichtung befahren hatten, um sich dem Stau zu entziehen. Ihnen drohen Bußgelder in Höhe von 130 Euro und mindestens ein Punkt in Flensburg, wie die Polizei berichtet.

"Es ist grundsätzlich verboten auf der Autobahn entgegen der Fahrtrichtung zu fahren", so Carolin Scherf, Pressesprecherin der Polizeidirektion Braunschweig. Dabei sei es egal, ob dies vorwärts oder rückwärts geschehe. "Wenn sich ein Stau gebildet hat, dann meistens aus dem Grund, dass vorne etwas passiert ist. Dann kann es sein, dass Rettungsfahrzeuge oder Abschlepper durch müssen." Dies könne auch durchaus einmal auf dem Standstreifen geschehen, wenn keine Rettungsgasse gebildet wurde. Wenn dann Fahrzeuge entgegenkommen, habe man keinen Platz mehr um auszuweichen. Einer müsse dann rückwärts fahren. "Dann stehen alle nur umso länger", so Scherf.

Folgeunfälle vermeiden



Auch die Auffahrt zu nutzen, um die Autobahn zu verlassen sei sehr gefährlich und provoziere weitere Unfälle. "Autofahrer, die auf die Autobahn auffahren wollen, wissen eventuell nichts vom Stau und fangen schon an zu beschleunigen. Sie rechnen nicht damit, dass ihnen jemand entgegenkommt." Die Polizei hofft deswegen, dass einige der anderen Verkehrsteilnehmer eventuell Fotos von den Wendemanövern gemacht haben. Auch Beschreibungen oder Kennzeichen seien eine große Hilfe, so Scherf abschließend.


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