Berlin. Nach Kritik aus der Union hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) klargestellt, dass er Verbrennermotoren in Lastwagen ab 2035 nicht verbieten will. "Ein Aus für den Verbrennungsmotor in Lkw lehnen wir grundsätzlich ab. Schon gar nicht kann es ein Verbot 2035 geben", sagte Wissing der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagausgabe).
"Deutschland will 2045 klimaneutral sein, und selbst danach können Lkw mit synthetischen Kraftstoffen weiter klimaneutral betrieben werden." Vor wenigen Tagen hatte Wissing in einem Zeitungsinterview gesagt: Was nicht passieren werde, sei "die Zulassung von Lkw mit fossilen Kraftstoffen nach 2035". Dies wiederum hatte ihm Kritik von der Union eingebracht.
"Mit seinen Aussagen beerdigt der Minister mit einem Nebensatz den Verbrennungsmotor. Wissing bombardiert damit leichtfertig die laufenden Diskussionen in Brüssel", so der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament, Jens Gieseke (CDU), gegenüber der "NOZ". Noch sei unklar, ob die EU-Kommission überhaupt ein Aus vorschlagen werde, und wenn ja, dann wohl eher für 2040, sagte Gieseke. "Es scheint, als würden die Liberalen - wie schon beim Pkw-Verbrennerverbot - vorab vor Sozialdemokraten und Grünen kuschen."
Das wies Wissing in der "NOZ" entschieden zurück: "Wir setzen uns im gesamten Verkehrssektor für Technologieoffenheit ein - das gilt für Pkw wie auch für Lkw", so der FDP-Minister. Für beide gebe es mehrere technische Optionen hinsichtlich des Antriebs: Elektromotor, Wasserstoffbrennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe. Der Verbrennungsmotor könne mit synthetischen Kraftstoffen Klimaschutz und Mobilität vereinen. "Europa darf diese technologische Lösung nicht verhindern. Wir wollen Mobilität fördern, nicht verhindern", betonte Wissing.
"Dafür setzen wir uns sowohl bei den Verhandlungen zur Euro-7-Abgasnorm als auch bei den künftigen Antrieben für Lkw ein."
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