Berlin. Nach den erneut gescheiterten Verhandlungen zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn schaltet sich jetzt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in den Tarifkonflikt ein. "Mit dem Beharren auf Maximalpositionen kommen wir hier nicht weiter", sagte Wissing der "Bild am Sonntag". "Es wäre den Menschen in diesem Land nicht länger erklärbar, wenn nach monatelangen Verhandlungen erneut gestreikt würde, weil die Verantwortlichen am Verhandlungstisch keine Lösung finden."
Betroffen von den neuen Streiks wäre neben den Bahnfahrern und Pendlern auch die Wirtschaft, weil auch der Güterverkehr nicht fahren kann. Das könnte zu Versorgungsengpässen und Störungen von Lieferketten bei der Industrie führen. Auch Kohletransporte in die Kraftwerke und Energieversorger bekämen durch längere Streiks Probleme.
Daher warnt Wissing: "Neben den massiven Beeinträchtigungen des Alltags für weite Teile der Bevölkerung sollten sich die Verantwortlichen ins Gedächtnis rufen, dass in Europa Krieg herrscht. Diese Tarifauseinandersetzung darf nicht zum Sicherheitsrisiko werden. Wir müssen für dieses Problem eine gemeinsame Lösung finden."
Am Montag will GDL-Chef Claus Weselsky erklären, warum die Gespräche mit der Bahn nach fast vierwöchigen Verhandlungen gescheitert sind sowie, ob und wann die Lokführer wieder streiken werden.
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