Wittinger Schmerzklinik schließt - Politiker äußern völliges Unverständnis

Der Landtagsabgeordnete Tobias Heilmann ruft Helios dazu auf, die Hängepartie zu beenden und Pläne offen zu kommunizieren.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Carmen Wismer vom Betriebsrat des Klinikums Gifhorn, Sabine Thielk-Bode vom Betriebsrat des Helios-Krankenhauses in Wittingen und der Landtagsabgeordnete Tobias Heilmann.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Carmen Wismer vom Betriebsrat des Klinikums Gifhorn, Sabine Thielk-Bode vom Betriebsrat des Helios-Krankenhauses in Wittingen und der Landtagsabgeordnete Tobias Heilmann. | Foto: Lukas Ratschko

Gifhorn. Die Nachricht „Helios schließt die Schmerzklinik in Wittingen“ trifft beim SPD-Landtagsabgeordneten Tobias Heilmann auf völliges Unverständnis: "Vor allem, wenn ein paar Tage später vom Helios Konzern verkündet wird, eine neue Schmerzklinik im 30 Kilometer entfernten Gifhorner Krankenhaus eröffnen zu wollen." Von der leitenden Fachärztin der Schmerzklinik hätte man sich in Wittingen getrennt. Gleichzeitig werde das fehlende Fachpersonal als Grund dafür genannt, warum die Schmerzklinik schließen müsse. Heilmann fragt sich, warum dann ein paar Kilometer weiter in Gifhorn die Stellenbesetzung für den Konzern unproblematisch sei. Hierzu bezog der Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung Stellung.


Außerdem hätte es in den vergangenen Jahren immer wieder personelle Veränderungen in der Geschäftsleitung gegeben. Der Verschleiß an Geschäftsführern sei mehr als fragwürdig, mahnt Heilmann. Er fordere Helios auf, die Hängepartie zu beenden. Helios müsse sich endlich zum Wittinger Krankenhaus bekennen, die Personalsituation in den Griff bekommen und klar sagen was sie zukünftig mit dem Krankenhaus vorhaben. Wie soll die Abteilungsschließung kompensiert werden, und wie geht man zukünftig mit weiteren personellen Abgängen um, möchte der SPD-Abgeordnete aus Ummern von Helios wissen. Diese Punkte waren auch Thema bei einem Austausch am vergangenen Mittwoch, mit dem Gifhorner Bundestagsabgeordneten und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und den Betriebsrätinnen der Kliniken Wittingen und Gifhorn.

Das Wittinger Krankenhaus nicht ausbluten lassen


„Corona hat gezeigt, wie wichtig eine wohnortnahe und flächendeckende Krankenhausversorgung ist. Wenn Helios das Wittinger Krankenhaus ausbluten lassen will, stelle ich mich dagegen. Zu guten Lebensbedingungen im ländlichen Raum gehört auch die schnelle Erreichbarkeit eines Krankenhauses“, erklärt Heilmann. Er steht im engen Kontakt mit der niedersächsischen Gesundheitsministerin Carola Reimann und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zu diesem Thema. Von Landes- und Bundesseite wird der Erhalt des Wittinger Krankenhauses selbstverständlich weiter unterstützt. 2021 erhält es 400.000 Euro extra als bedarfsnotwendiges Krankenhaus im ländlichen Raum. „Wenn hier zusätzliche Gelder fließen, haben die Menschen doch auch ein Recht darauf zu erfahren wie es weiter geht. Die Konzernleitung täte gut daran offen zu kommunizieren was der Plan ist, um weitere negativen Gerüchte und Schlagzeilen zu verhindern“, so Heilmann abschließend.


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