350 Jahre Johanniskirche: "Die ist aber süß" ***mit Foto-Galerie***

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Von "Klein, aber fein" bis "Die ist aber süß" reichen die Äußerungen über die Wolfenbütteler Johanniskirche. Am Sonntag wurde ihr 350-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst und einem Empfang gefeiert. Landesbischof Professor Dr. Friedrich Weber hielt die Festpredigt.

Die kleinste der drei historischen Wolfenbütteler Innenstadtkirchen gehört zur Auguststadt, die Herzog August der Jüngere nach Ende des 30-jährigen Krieges von 1653 bis 1658 als Erweiterung der Residenz vorwiegend für die Handwerkerschaft errichten ließ. Und eben diese Handwerkerschaft war es, die damals den Herzog um ein Grundstück für den Bau einer Kirche bat. Der willigte ein, und in – für die damalige Zeit–  kurzer Bauzeit entstand die Johanniskirche. In echter Handwerksqualität; nicht umsonst hat sie 350 Jahre ohne große Reparaturen überstanden.

Und wie feiert eine Bürger- und  Handwerkerkirche ihren Geburtstag? Richtig, mit dem Handwerk. Abordnungen der Bäcker- und Dachdecker-Innung waren mit der Zunftfahne vertreten. Ebenso die Feuerwehr. Das all diese Institutionen aus dem Gemeinwesen nicht wegzudenken sind, betonte auch der Landesbischof in seiner Festpredigt. Wenn man diese Institutionen aufgeben würde, dann würde das Gemeinwesen schlichtweg nicht mehr funktionieren. Das Handwerk oder die Feuerwehr zum Beispiel würden Jugendliche in Lebenszusammenhänge einführen, ihnen Verbindlichkeit und Disziplin vermitteln. "Die Wolfenbütteler Johanniskirche mag zwar nicht die Größte sein, aber sie ist eine der Lautesten, was die Art der Arbeit angeht, die hier – auch zusätzlich – gemacht wird", unterstrich Weber.

Pfarrer Thomas Becker durfte sich im Laufe des Gottesdienste noch über eine besondere Überraschung freuen: Kinder des Johannis-Kindergartens schauten vorbei und überbrachten musikalische Grüße sowie eine selbst gebastelte Geburtstagstorte.

Die gab es beim anschließenden Empfang im Jugendgästehaus zwar nicht, dafür Grußworte von Bürgermeister Thomas Pink, Heinz-Rainer Bosse, Jürgen Selke-Witzel, Jutta von Kiedrowski, Pfarrer Martin Granse und Pfarrer i. R.  Eckhard von Tomaszewski. "Der besondere Wert der St.-Johannis-Kirche liegt für mich darin, dass sie als ein großes Gemeinschaftswerk der Bürger der Auguststadt entstand", betonte von Tomaszewski.

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