5800 Kilometer der Eintracht hinterher




Wolfenbüttel. Versprochen ist versprochen: Auf diese Kurzform lässt sich die Idee bringen, der Braunschweiger Eintracht zu jedem Auswärtsspiel hinterher zu radeln. Christian Schlums (50), Eintracht-Fan seit 1997, hatte dieses im Falle des Aufstiegs zugesagt und auch tatsächlich eingehalten.

„Außer nach Hannover und Wolfsburg – da bin ich hin gelaufen“, erklärt Schlums. Er selbst hatte nicht damit gerechnet, ein derartiges Vorhaben wirklich umsetzen zu können. Nach sieben Spieltagen der Saison 2012/13 rieb er sich, wie die meisten Eintracht-Fans, etwas überrascht die Augen angesichts der Tabellenführung der Löwen. „Da habe ich das Vorhaben im Block 7 vollmundig angekündigt“, räumt Schlums ein. Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht hat bekanntlich den Aufstieg erreicht und der passionierte Triathlet vom Wolfenbütteler Schwimmverein von 1921 fühlte sich dazu verpflichtet, Wort zu halten.

Insgesamt 5700 Kilometer auf dem Rad und 1000 Kilometer in Laufschuhen quer durch Deutschland standen damit in der ersten Eintracht-Bundesliga-Saison nach 28 Jahren für ihn auf dem Programm. Dank logistischer Unterstützung aus dem Fanprojekt sind bereits sechzehn Touren in die Bundesligastädte absolviert. Als letzte Etappe steht nun in der laufenden Bundesligasaison die 450 km lange Tour nach Hoffenheim bevor. Schlums: „Ich hoffe, dass es noch eine Zugabe gibt und Braunschweig die Relegation erreicht! Dann würde sich eine 18. Tour anschließen. Vor dem Start nach Paderborn könnte ich noch in Ruhe frühstücken, bevor ich los müsste." Das ist der unerschütterliche Glaube an den Klassenerhalt!

Schlums sucht bei diesem Projekt nicht nur die sportliche Herausforderung, denn er hat aus der "Schnapsidee" ein ernsthaftes Anliegen gemacht. Laufend und radelnd für den guten Zweck: Das Familienzentrum St. Bernward in Salzgitter-Thiede. „Dort wird sehr gute Arbeit zu Gunsten sozial benachteiligter Kinder geleistet“, begründet er seine Entscheidung. Er hat Kilometerpaten gesucht, die bereit waren, die Aktion zu unterstützen und dem Familienzentrum zu spenden. Alle Spenden kommen zu 100-Prozent an. Die persönlichen Aufwendungen trägt der engagierte Sportler selbst.

Am 21. Mai um 19 Uhr wird Schlums in den "Fümmelsee-Terrassen" eine Präsentation über seine ganz persönliche Bundesliga-Erfahrung zeigen. Dabei werden auch handsignierte Trikots zahlreicher Bundesligavereine für den guten Zweck verlost, die Schlums während seiner Fahrten von den Gastgebervereinen eingeworben hat. Lose für die Trikots können auf der Veranstaltung am Fümmelsee erworben werden. Bis dahin wünscht er sich stets ausreichend Druck auf den Reifen und Pedale. Der größte Wunsch: Den Klassenerhalt der Eintracht live miterleben zu können. „Und wenn die Eintracht irgendwann mal in Europa spielt, reden wir mal darüber, wo man mit dem Fahrrad hinfahren kann,“ lacht Schlums.


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