Wolfenbüttel. Mit diesem Erfolg habe niemand gerechnet: Die Wunschzettel-Aktion der DRK-Weihnachtsengel erreichte in diesem Jahr einen neuen Rekordwert. Die helfenden Hände rund um Organisatorin Frederike Schwieger packten insgesamt 640 Geschenke für bedürftige Kinder bis 14 Jahre. "Wir alle waren von den Anmeldezahlen wirklich beeindruckt", erzählt sie in einer Pressemitteilung des DRK.
Doch es waren nicht nur die Anmeldungen selbst, die einen starken Eindruck machten auf Frederike Schwieger. Sie arbeitet als Leiterin der Ehrenamtskoordination sowie der Flüchtlingshilfe im DRK-Kreisverband Wolfenbüttel und hebt den großen Zusammenhalt aller Beteiligten hervor: "Die Tafelfahrer sind dabei, eine ganze Reihe von Ehrenamtlichen und die Jugendlichen unserer Beruflichen Eingliederung. Sogar viele Geflüchtete in unserer Notunterkunft in Schöppenstedt halfen mit, denn dort haben wir die Pakete gepackt."
Aus Wunschzetteln wird Einkaufsliste
Die Aktion umfasst nämlich viel mehr, als man auf den ersten Blick ahnt. Am Anfang stand der Aufruf, sich selbst als bedürftig oder eine Bedürftigkeit im Bekanntenkreis zu melden. Aus den einlaufenden Wunschzetteln wurde dann eine Einkaufsliste erstellt. "Bei Smith-Toys in Braunschweig stand uns schon ein eigener Einkaufsberater zur Seite." Um den extra-Bereich Süßigkeiten kümmerte sich Manfred Kramer. "Er hat alle Kooperationspartner unserer Tafel angesprochen und ist auf breite Unterstützung gestoßen." Auch Edeka-Pacholski (Wolfenbüttel) und Rewe-Albrecht (Schöppenstedt) hatten stets offene Ohren, wenn das DRK mal wieder Schoko-Weihnachtsmänner in großer Zahl brauchte. "Diese Hilfsbereitschaft war wirklich unglaublich."
Die Wunschzettel-Aktion der DRK-Weihnachtsengel profitierte vom großen Zusammenhalt aller DRK-Teams (von links): Tamina Trautmann, Frederike Schwieger, Anja Rösner, Sandra Jäger, Medhat Omar, Kanwar Ahmad und Ulrich Kuball. Es fehlt Alfred Goral. Foto: DRK
Als alles da war, ging die eigentliche Arbeit erst los. "Jedes Geschenk wurde eingepackt, und da müssen wir uns vor allem bei Brigitte Sido und Gudrun Kramer-Grodd vom DRK-Ortsverein Vahlberg bedanken, die unsere Ehrenamtlichen prima koordiniert haben." Seit Montag dieser Woche sind nun sechs Fahrer damit beschäftigt, die Pakete an die richtigen Empfänger auszuliefern, am Donnerstag beispielsweise standen 117 Adressen in der Gemeinde Schladen-Werla auf der Liste.
Finanziert wird die gesamte Aktion durch Spenden, und auch da ist Frederike Schwieger voll des Lobes. Zwar gab es einige Einzelspenden, zu denen jedoch diesmal nicht aufgerufen wurde. "Es steht nun schon im zweiten Jahr der Child an Tree Fund hinter den DRK-Weihnachtsengeln", berichtet die Organisatorin.
Hemmschwelle niedrig halten
Auf diese Weie kamen dann solch anrührende Geschichten zustande, wie sie gleich die erste Anmeldung schrieb. "Eine Frau meldete sich. Sie sei vor einiger Zeit Witwe geworden und stehe mit zwei Kindern alleine da." Die Mutter bat für ihre Kinder um ein zusätzliches Geschenk – und kam natürlich auf die Liste. "Genau da wollen wir hin, und darum behandeln wir auch alle Angaben anonym, um die Hemmschwelle der Meldungen niedrig zu halten." Der Erfolg: Das Rote Kreuz erreichte viel mehr Bedürftige, als es schon über die Tafel betreut.
Die Aktion hatte für alle immer wieder berührende Momente. "Es gab Fälle, in denen es um Selbstverständlichkeiten wie warme Winterbekleidung ging", erzählt Frederike Schwieger. "So etwas sollten sich Kinder in Deutschland nicht wünschen müssen." Doch die Helfenden erlebten auch viel Fröhlichkeit. Die Aktion Wunschzettel öffnete Herzen, und das Einpacken verbreitete Weihnachtsstimmung im ganzen Team. Auf den Wunschzetteln standen Fanartikel der Paw Patrol, der Eiskönigin und zum Beispiel Basketbälle. Und Helfer sowie Helferinnen kamen in Kontakt mit Kuscheltieren aller Dimensionen.
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