Ab Februar: Waldorf-Spielkreis und Eltern-Kind-Gruppe in Wolfenbüttel

von Thorsten Raedlein


| Foto: Thorsten Raedlein



Wolfenbüttel. "Der erste Schritt ist getan", freut sich Betti Bisler, Mutter und Begründerin der Elterninitiative Waldorfkindergarten Wolfenbüttel, die in der Lessingstadt einen Waldorf-Kindergarten samt -Krippe ins Leben rufen möchte (WolfenbüttelHeute.de berichtete exklusiv im Dezember). Bereits ab Februar wird es eine Eltern-Kind-Gruppe für Kinder bis eineinhalb Jahren und ein Spielkreis für Kinder im Alter von eineinhalb bis drei Jahren geben. 

Spielkreis und Eltern-Kind-Gruppe finden in angemieteten Räumen in der Evangelischen-Familien-Bildungsstätte in der Lindener Straße statt. Anmeldungen für die beiden Gruppen werden unter 0176/62007234 oder unter waldorfkindergarten.wf.i.gr@gmail.com entgegengenommen. "Das Interesse ist schon groß", sagt Bisler. Montags, dienstags und freitags soll das Angebot laufen. Aktuell laufen noch Bewerbungsgespräche mit Erzieherinnen mit waldorfpädagogischer Zusatzausbildung.

Die Idee entstand auf einem Spielplatz


Das Angebot für die Jüngsten soll aber erst der Anfang sein. Die Elterninitiative in Gründung möchte nun die Pläne für Krippe und Kita in Wolfenbüttel umsetzen. Nachdem es seit der Änderung der Krippen- und Kindergartenfinanzierung in Braunschweig für die Kinder aus dem Raum Wolfenbüttel nicht mehr möglich ist, einen Platz in den waldorfpädagogischen Einrichtungen Braunschweigs zu bekommen, sah die im Oktober 2014 gegründete Elterninitiative Handlungsbedarf. "Als wir auf dem Spielplatz den Entschluss fassten, uns für eine Waldorf-Einrichtung vor Ort zu engagieren, waren wir fünf Elternpaare, jetzt haben wir schon 20 interessierte Eltern auf der Liste", erzählt die Initiatorin.

Alleinstellungsmerkmal in Wolfenbüttel


Waldorf-Einrichtungen unterscheiden sich auf den ersten Blick durch die verwendeten Spielmaterialien von den sonstigen Einrichtungen. „Auf Allergien auslösendes Plastikspielzeug wird gänzlich verzichtet. Stattdessen werden Spielmaterialien wie Tücher, Steine, Wolle und Hölzer verwendet. Dies fördert die Phantasie und Kreativität der Kinder ungemein.“ so Betti Bisler, die auch ehrenamtliche Stadtführerin in Wolfenbüttel ist. „Darüber hinaus wird auf eine vegetarische, biologisch-dynamische Ernährung geachtet. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal in Wolfenbüttel. Entscheidend ist jedoch, dass auf die individuellen Stärken eines jeden Kindes Wert gelegt wird. Dessen besondere Fähigkeiten zu erkennen und zu stärken ist ein besonderes Anliegen der Waldorfpädagogik. Kinder dürfen dort sein, wie sie sind und vor allem: spielen, spielen, spielen. Eine Waldorf-Einrichtung ist auch immer eine Begegnungsstätte, eine Art Stadtteiltreff. Denn Jung und Alt werden in den Einrichtungen eingebunden, sei es bei Vorträgen,  Konzerten, Kreativtreffen oder bei der Teilhabe an den regelmäßig stattfindenden Festen, die ebenso wie ein fester täglicher Rhythmus im Alltag der Kinder, eine besondere Rolle spielen", erklärt sie.

Hauptproblem: Geeignete Räume finden


Das größte Hindernis, die Idee umzusetzen sei immer noch geeignete Räumlichkeiten im Stadtgebiet Wolfenbüttel für den Kindergarten und die Krippe zu finden. "Die Anforderungen dafür sind ziemlich hoch", erzählt Bisler.  Für jede Gruppe werden mindestens 50 Quadratmeter benötigt, insgesamt müssen mindestens 300, besser 350 Quadratmeter für Räume zur Verfügung stehen. Der Außenbereich muss mindestens 1000, besser 1500 Quadratmeter groß sein.  "Dies in der Stadt zu finden, ist nicht einfach", sagt sie. Zwei Immobilien werden in den nächsten Tagen besichtigt, wer aber noch etwas anzubieten hat, kann sich gern unter 0176/62007234 oder unter waldorfkindergarten.wf.i.gr@gmail.com melden. Um das Projekt zu finanzieren versucht die Initiative zum einen Spenden zu sammeln (Spendenkonto IBAN: DE31 2505 0000 0000 2277 77,  BIC: NOLADE2HXXX. Als Verwendungszweck unbedingt Waldorfkindergarten Wolfenbüttel angeben). Zum anderen soll Crowdfunding das benötigte Startkapital liefern. Mit dieser Methode der Geldbeschaffung lassen sich Projekte von eine Vielzahl von Personen verwirklichen.

Netzwerkveranstaltung in der HAB


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Professor Dr. Helwig Schmidt-Glintzer begrüßt das Vorhaben der Elterninitiative. Foto:



Ihre Pläne möchte die Elterninitiative auch am Freitag, 23. Januar, 19 Uhr, in die Herzog-August-Bibliothek im Rahmen einer Netzwerkveranstaltung der regionalen waldorfpädagogischen Einrichtungen zu der der Förderverein Waldorfpädagogik Braunschweig einlädt, präsentieren. „Ich freue mich sehr, dass es nun auch in der Lessingstadt eine Elterninitiative für einen Waldorfkindergarten und eine -krippe gibt. Eine waldorfpädagogische Einrichtung wäre eine Bereicherung für die kulturelle Vielfalt nicht nur von Stadt und Landkreis Wolfenbüttel, sondern für die gesamte Region Braunschweig“, sagt der Direktor der Bibliothek Professor Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, der als besonderes Highlight der Veranstaltung durch die  Bibliothek führen wird. „Mit dieser Veranstaltung schaffen wir den Rahmen, um Kontakte zwischen interessierten Eltern, Unterstützern der Waldorfpädagogik und den örtlichen Entscheidungsträgern zu knüpfen.“ erklärt Martin Ohlendorf, Vorsitzender des Fördervereins Waldorfpädagogik Braunschweig.


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