Wolfenbüttel. Die Tafel des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel ist mittlerweile einiges gewohnt, wenn es um Art und Umfang der Spenden für Bedürftige geht. Doch nun nahm die Einrichtung des Roten Kreuzes am Großen Zimmerhof die mit Abstand schwerste Spende überhaupt entgegen. Der Lions Club Herzog August aus Wolfenbüttel hat der Tafel acht Tonnen Kartoffeln gespendet.
Auslöser der Gabe sei ein Ernteerfolg gewesen: "Rund 11,6 Millionen Tonnen Kartoffeln haben deutsche Bauern in 2020 geerntet – das sind 8,9 Prozent mehr als im Vorjahr", berichtete im Vorfeld Pressesprecher Frank Schulz von den Lions. "Diesem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass eine große Menge an Kartoffeln der Wolfenbütteler Tafel übergeben werden konnte."
Die Kartoffeln würden von den Feldern rund um Dorstadt stammen. "Diese Aktion konnte durch eine freundschaftliche Kooperation mit dem ADV (Ackerbau und Dienstleistung Vorharz) der Familie von Löbbecke in Dorstadt und unserem Lions Club ermöglicht werden", erklärte Schulz. An zwei Tagen hätten die Mitglieder des Clubs insgesamt 800 handliche Säcke von je zehn Kilogramm für die Tafel abgefüllt. Und weil es so gut lief, hätten sie noch 15 Säcke obendrauf gepackt: "Diese 150 Kilogramm Kartoffeln gingen an die Wolfenbütteler Suppenküche."
Spende nicht komplett geliefert
Tafel-Leiterin Juliane Liersch zeigte sich hocherfreut über die Spende – vor allem, weil sie nicht komplett angeliefert wurde: "Wir können sie zum Glück sukzessive aus dem Lager abrufen", erklärte sie und lobte einmal mehr die Zusammenarbeit mit und die Flexibilität der Lions: "Über Jahre ist ein enger Kontakt entstanden, und auf die Lions-Spenden können wir uns inzwischen regelmäßig verlassen."
Bei der Kartoffel-Aktion könnte die Kooperation künftig sogar noch weiter gehen. "Wir planen für den Winter eine erneute große Spende", kündigten bei der aktuellen Übergabe die Lions Dr. Tobias Jüttner und Ralph Bosse als Mitgliedsbeauftragter an. Der Service-Club strebe eine regelmäßige Spende für bedürftige Menschen an. "Es wäre schön, wenn diese Idee eine gewisse Nachhaltigkeit erfahren könnte", unterstrich Bosse. Davon wäre auch Juliane Liersch begeistert. "Kartoffeln sind ein Grundnahrungsmittel, und in diesem Rohzustand dürfen wir sie problemlos annehmen und weitergeben." Fleisch oder zubereitete Lebensmittel zum Beispiel seien da problematischer und teilweise sogar von der Spende ausgeschlossen. "Sobald beim Transport die Kühlkette unterbrochen wurde oder wir nicht wissen, was genau drin ist in den Speisen, dürfen wir sie nicht annehmen."
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