Wolfenbüttel. Anlässlich eines Antrages der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Wolfenbüttel bezüglich der ausschließlichen Anschaffung von Bällen für Kindergärten und Schulen, die unter Fair Trade Standards hergestellt wurden, forderte die FDP in einer Pressemitteilung „Schluss mit der grünen Erziehungsdiktatur“. Hierzu erreichte uns eine Stellungnahme des Grünen Fraktionsvorsitzenden Jürgen Selke-Witzel.

Sehr geehrter Herr Fraktionsvorsitzendenkollege Ordon, lieber Rudi,

ich freue mich immer darüber, dass insbesondere Du unsere Anträge so aufmerksam liest! Es tut mir leid, dass Du deshalb aufgrund unserer intensiven Mitarbeit im Rat, zu der auch das Stellen von Anträgen gehören kann, so viel zu lesen hast. Für manche anscheinend zu viel. Anders kann ich die unsachliche PM der FDP-Ratsfraktion nicht einordnen.

Ärgerlich und peinlich wird es, wenn die FDP-Ratsfraktion als Unterstützer der Wolfenbütteler Wirtschaft auftreten will, aber offensichtlich keinerlei Ahnung von der Firma hat, die man zu unterstützen vorgibt. Die Grüne Ratsfraktion hat sich selbstverständlich im Vorfeld unseres Antrages auch mit dem Inhaber der seit über 140 Jahren in Wolfenbüttel ansässigen Drohnn Ballfabrik, Thomas Kurtz, getroffen. In Wolfenbüttel werden nur noch Faustbälle hergestellt. Diese kann und sollte man tatsächlich nur in Wolfenbüttel kaufen, da regional und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt.

Bei anderen Bällen wie zum Beispiel Fuß-, Hand- oder Volleybällen muss jede Wolfenbüttelerin und jeder Wolfenbütteler privat selbst entscheiden. Für unsere Kindertagesstätten und Schulen sollten wir als Gesellschaft überlegen, was heutzutage ein fairer Standard sein sollte. Um solche Entscheidungen dann stellvertretend zu treffen, wurden Du und ich als Politikerübrigens gewählt.

Dir einen schönen Tag. Herzlichen Gruß.
Jürgen Selke-Witzel, Vorsitzender der GRÜNEN Ratsfraktion

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