Afghanische Familie aus Wolfenbüttel: Flucht nach Pakistan geglückt

Die afghanische Familie, die seit vielen Jahren in Wolfenbüttel lebt, hat es aus dem Krisengebiet Kabul nach Pakistan geschafft.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. Eine aus Wolfenbüttel stammende afghanische Familie mit sechs Kindern saß bis vor kurzem noch in Kabul fest (regionalHeute.de berichtete). Nun hat es die Familie, von der drei Kinder die Henriette-Breymann-Schule (HBG) in Wolfenbüttel besuchen, offenbar nach Pakistan geschafft und ist dort vorerst in Sicherheit.


Gestern noch berichtete Katrin Unger, Schulleiterin der HBG, dass man sich große Sorgen um die Familie mache und ungewiss sei, wann sie wieder nach Deutschland zurückkehren können. Zwar bestehe noch Kontakt zu den Schülern, doch der werde zusehends weniger. Seit Dienstag gab es gar keinen Kontakt mehr. Alles, was Katrin Unger wusste, ist, dass die Familie versuchen wollte, nach Pakistan zu gelangen. Und das scheint offenbar auch geglückt. Wie Katrin Unger heute gegenüber regionalHeute.de berichtet, hat es wohl erneut Kontakt zu der Familie gegeben. Es heißt, sie seien in Pakistan und würden sich dort vorerst in Sicherheit befinden.

Während es die Familie zumindest aus Kabul heraus ins Nachbarland Pakistan geschafft hat, laufen hier in Wolfenbüttel sämtliche Versuche, die Familie zurückzuholen, weiter. So berichtet der Wolfenbütteler Bundestagsabgeordnete Victor Perli (Die Linke) am Freitag, dass das Auswärtige Amt den Eingang seiner Unterstützungsbitte bestätigt habe. In einem Schreiben an Minister Maas habe er appelliert, die Rückkehr der Familie mit hoher Priorität zu verfolgen. In Absprache mit der Landrätin habe er unmittelbar das Auswärtige Amt eingeschaltet und um Unterstützung gebeten.

Unterstützung auf allen Kanälen


Auf Nachfrage von regionalHeute.de bestätigt der Landkreis, dass man auch dort alles versuche, um die achtköpfige Familie so schnell wie möglich nach Deutschland zu holen. Die Landrätin habe die Bundestagsabgeordneten der Region informiert und sie darum gebeten, die ihnen möglichen Kanäle zum Auswärtigen Amt zu nutzen. Außerdem hätten Absprachen mit der Schulleitung der Gesamtschule stattgefunden, auch hier habe man empfohlen, das Auswärtige Amt zu benachrichtigen. Wie Schulleiterin Katrin Unger bereits gestern berichtete, sei das schon geschehen, bisher aber erfolglos.

Wie der Landkreis weiter berichtet, sehe man es als seine Pflicht an, sich einzuschalten. Die drei Kinder der Familie besuchen die Henriette-Breymann-Gesamtschule in Wolfenbüttel, haben hier ihr Zuhause, ihre Freundinnen und Freunde. Das Wichtigste sei jetzt, dass die ganze Familie wohlbehalten und sicher in ihr Zuhause und in ihr gewohntes soziales Umfeld zurückkommen könne. Da die Bundestagsabgeordneten der Region informiert sind und bereits ihre Kanäle nutzen und sich auch das Niedersächsische Kultusministerium engagiert, hoffe man, dass das Auswärtige Amt bald in dieser Sache tätig wird. Erfreulich sei, dass das Thema bereits den Innenausschuss des Bundestages erreicht habe.


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