Zum Schuljahresbeginn 2012/13 hat Kultusminister Dr. Bernd Althusmann auf die zahlreichen Qualitätsverbesserungen in der schulischen Bildung hingewiesen, die jetzt umgesetzt werden. „Wer in Niedersachsen zur Schule geht, profitiert von unserem modernen Schulsystem mit besten Chancen für alle Kinder und Jugendlichen. Wir nutzen alle verfügbaren Handlungsspielräume und verbessern im neuen Schuljahr die Lernbedingungen weiter", sagte Althusmann und nannte als Beispiele unter anderem die Absenkung der Klassengrößen in Schuljahrgängen, die für die Bildungsbiografie besonders wichtig sind.
So werden die Schülerhöchstzahlen im 10. Schuljahrgang von Gymnasien und im Gymnasialzweig der Kooperativen Gesamtschulen um 6 Schüler von 32 auf 26 abgesenkt und die maximalen Klassengrößen im 1. und 3. Schuljahrgang der Grundschulen von 28 auf 26 reduziert. „Gleichzeitig sichern wir eine hohe Unterrichtsversorgung von mehr als 100 Prozent an den allgemein bildenden Schulen", sagte der Minister.
Als weitere Beispiele nannte der Minister unter anderem den neuen Hausaufgaben-Erlass, der stärker als bisher die Entwicklung hin zu mehr Ganztagsschulen berücksichtigt, den neuen Erlass „Die Arbeit in der Grundschule", die Ernennung von landesweit elf Beraterinnen und Beratern für Gesundheitsförderung von Schülerinnen und Schülern und die Verbesserung der Bedingungen der durchgängigen Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund und aus bildungsbenachteiligten Familien.
Das Kultusministerium rechnet in diesem Jahr mit rund 75.450 Erstklässlern in Niedersachsen. Die Schülerzahlen sind insgesamt weiter rückläufig. Im Schuljahr 2012/13 werden voraussichtlich rund 886.000 Schülerinnen und Schüler die rund 3.050 allgemein bildenden Schulen besuchen. Den größten Zuwachs bei den Schülerzahlen verzeichnet die Schulform Oberschule: 82 neu gegründete Oberschulen gehen mit Schuljahresbeginn an den Start. Im neuen Schuljahr werden über 20.000 Schülerinnen und Schüler die nun insgesamt 215 Oberschulen besuchen.
Zu den Lehrereinstellungen an den allgemein bildenden Schulen sagte Dr. Bernd Althusmann: „Wir haben bei den Lehrereinstellungen vorausschauend geplant und nicht nur alle durch Pensionierungen oder aus anderen Gründen frei werdenden Stellen neu besetzt, sondern auch den Beginn der Ausgleichsphase des von der SPD-Vorgängerregierung eingeführten, verpflichtenden Arbeitszeitkontos mit berücksichtigt. Bislang wurden an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen bereits 2.783 Positionen für Lehrkräfte ausgeschrieben, auf die zur Verfügung stehenden Stellen wurden bereits 2.698 Lehrkräfte eingestellt (Stichtagsdaten vom 16.08.2012). Niedersachsen ist sehr attraktiv für junge Lehrkräfte aus anderen Bundesländern: Etwa 30 Prozent der Einstellungen erfolgten mit Bewerberinnen und Bewerbern aus anderen Bundesländern."
In landesweit 30 Grundschulen wird die schulische Inklusion bereits in diesem Schuljahr Alltag. 15 kommunale Schulträger haben sich freiwillig bereit erklärt, bereits ein Jahr vor Beginn der verpflichtenden Einführung der inklusiven Schule mit dem gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf zu beginnen.
Kultusminister Dr. Bernd Althusmann erläuterte darüber hinaus einige Neuerungen zum Schuljahresbeginn. „Niedersachsen ist nicht nur bei der Schulstruktur, sondern auch bei anderen zukunftsweisenden Bildungsideen Impulsgeber in der deutschen Bildungslandschaft", sagte er und nannte als Beispiele
- das Modellvorhaben „Kita und Grundschule unter einem Dach", bei dem an landesweit acht Standorten praxistaugliche Ansätze für eine gemeinsame Förderung von Kindern im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule entwickelt und erprobt werden,
- die „Anlaufstelle für Opfer und Fragen sexuellen Missbrauchs und Diskriminierung in Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder", die am Montag, 3. September, ihre Arbeit aufnimmt,
- das Projekt „Long-Distance-Learning", bei dem das Kultusministerium in Zusammenarbeit mit dem Verein n-21:Schulen in Niedersachsen online e.V. mittels moderner Videokonferenz- und Onlinesysteme das gymnasiale Angebot auf den ostfriesischen Inseln verbessern wird,
- die Einrichtung von Mobilitätszentren für die berufliche Bildung an den Europaschulen BBS I Northeim, BBS Syke, BBS Osterholz-Scharmbeck und BBS I Wilhelmshaven, mit deren Hilfe die Mobilität in der beruflichen Bildung gefördert werden soll.
Details zu den Telefon-Hotlines im Schuljahr 2012/13
Die neue „Anlaufstelle für Opfer und Fragen sexuellen Missbrauchs und Diskriminierung in Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder" nimmt ab dem 3. September 2012 - auf Wunsch auch anonyme - Hinweise entgegen. Sie kann sowohl von Kindern und Jugendlichen, Eltern, örtlichen Beratungsstellen, Lehrkräften, pädagogischen Fachkräften als auch von anderen Personen und Stellen, die von Opfern sexueller Gewalt, Übergriffen oder Diskriminierung angesprochen worden sind, eingeschaltet werden - und natürlich auch von Opfern sexueller Gewalt und Übergriffen selbst.
Die Anlaufstelle ist unter der Hotline-Nummer 0511 / 120 - 7120 erreichbar. Die Hotline ist montags bis donnerstags von 08:00 bis 16:00 Uhr und freitags von 08:00 bis 12:00 Uhr besetzt. Außerhalb dieser Zeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet. Per E-Mail ist die Anlaufstelle unter anlaufstelle@mk.niedersachsen.de erreichbar.
Mit dem „Service-Telefon Schule" richtet die Niedersächsische Landesschulbehörde vier regionale Hotlines zur Unterrichtsversorgung ein, in denen Anfragen zu konkreten Schulen schnell und unbürokratisch beantwortet werden. Unter der jeweiligen Hotline-Nummer sind erfahrene Schulexperten aus der jeweiligen Region direkte Ansprechpartner für Eltern sowie Schülerinnen und Schüler. Die Hotline ist in den vier Regionalabteilungen der Niedersächsischen Landesschulbehörde am Montag bis Donnerstag von 09:00 Uhr bis 15:30 Uhr und am Freitag von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr unter den folgenden Telefonnummern zu erreichen:
Lüneburg: 04131 / 15 - 2555
Hannover: 0511 / 106 - 6666
Braunschweig: 0531 / 484 - 3456
Osnabrück: 0541 / 314 - 314
Außerhalb dieser Zeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet, auf dem eine Nachricht hinterlassen werden kann. Die Niedersächsische Landesschulbehörde wird dann am nächsten Arbeitstag zurückrufen.
mehr News aus Wolfenbüttel