Anstoß: "Berufsfachschule Pflege" am Exer kommt

Alle Beteiligten sind zufrieden. Ausbildungsplätze sollen sich damit verdoppeln.

(von links) Bürgermeister Ivica Lukanic, Investor Jens Segler (bauplan), tiw-Vorsitzender Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Pflegeschul-Leiterin Ulrike Hennig, Klinik-Geschäftsführer Axel Burghardt und Carola Weitner-Kehl, Geschäftsführerin des tiw.
(von links) Bürgermeister Ivica Lukanic, Investor Jens Segler (bauplan), tiw-Vorsitzender Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Pflegeschul-Leiterin Ulrike Hennig, Klinik-Geschäftsführer Axel Burghardt und Carola Weitner-Kehl, Geschäftsführerin des tiw. | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Vier zufriedene Partner trafen sich am Donnerstag auf dem ehemaligen Kasernengelände Am Exer, um ein Projekt anzustoßen: Die Stadt und das städtische Klinikum wollen dort die "Berufsfachschule Pflege" ansiedeln. Den Neubau dazu errichtet Investor Jens Segler (Firma bauplan/Peine), der das Grundstück vom Technischen Innovationszentrum Wolfenbüttel (TIW) kauft. Dies teilte die Stadt mit.



Gewisse Ausbildungskapazitäten für die Pflege würde es schon in der Stadt. Einmal bildet das Diakonie-Kolleg ebenfalls am Exer in einer ehemaligen, umgebauten Panzerhalle aus. Andererseits betreibt das Klinikum seit Jahren eine Schule mit 75 Ausbildungsplätzen. "Diese Zahl werden wir künftig verdoppeln und auch drei weitere Lehrkräfte einstellen", sagte Schulleiterin Ulrike Hennig am Donnerstag. Und Klinik-Chef Axel Burghardt unterstrich, wie wichtig ihm nach dem Umzug das konstruktive Miteinander am Exer ist: "Wir wollen in Abstimmung mit dem Diakonie-Kolleg arbeiten. Es geht nur miteinander, nicht gegeneinander: Erste Kontakt in diese Richtung gab es bereits."

Ein "Glückstreffer"


Den beiden sei anzumerken gewesen, wie froh sie über die Expansion am Exer sind - allzuviel Immobilien mit der erforderlichen Quadratmeterzahl gebe es in Wolfenbüttel nicht, so die Stadt. "Wir wollen aber die Ausbildung intensivieren und vor allem auch über unseren Bedarf ausbilden", unterstrich Burghardt. Er sei dem Bürgermeister sehr dankbar, dass dieser ihm den Hinweis auf das TIW gegeben hatte. "Der Absprung der bisherigen Interessenten hier oben war für uns ein Glückstreffer."

Mit diesem Treffer habe das TIW und vor allem Investor Jens Segler nun eine jahrelange "Hängepartie" zu einem guten Ende bringen, erklärt die Stadt. Seit 2015 arbeiten die Partner zusammen, Firma bauplan errichtete Am Exer schon mehrere Studenten-Wohnheime. "Mit diesem Eck-Grundstück ging es aber nicht voran", schilderte Prof. Dr. Umbach, mehrfach änderte sich in den vergangenen vier Jahren die geplante Nutzung. "Immer wieder musste bauplan umdenken – ich kann Herrn Segler für seine Geduld nur loben."

Erweiterung für den Sozial-Campus


Der Peiner investiert rund sechs Millionen Euro, der Mietvertrag mit dem Klinikum läuft zunächst über 20 Jahre. Was Umbach besonders begeistert: "Die Rolle des Exer als Sozial-Campus wird erweitert und komplettiert." Die Ansiedlung der Pflegeschule passe hervorragend zu den bestehenden Einrichtungen des Roten Kreuzes, der Lebenshilfe, der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung und des Lukas-Werkes. Auch die Bibliothek des Fachbereichs Soziale Arbeit könne er den künftigen Schülerinnen und Schülern nur empfehlen, betonte der ehemalige Ostfalia-Präsident.

Gemeinam mit Carola Weitner-Kehl kündigte er an, den Verkaufserlös in die dringend anstehende Sanierung der Parkplätze und der Außenanlagen der Gebäude Am Exer 10 und 37 (Kostenschätzung: circa 1 Million Euro) zu stecken. "Außerdem wollen wir die Situation Am Exer auch für unsere Mieter und künftige Existenzgründer weiterentwickeln", sagte die TIW-Geschäftsführerin.

Ein Zukunftsprojekt


"Genial. Ich bin begeistert", lobte der Bürgermeister den Nutzen, den alle vier Partner aus dem Projekt ziehen. Die Zahl der künftigen Pflegeschul-Absolventen zu verdoppeln, sei äußerst wichtig in einer Zeit des allgemeinen Pflegenotstands. Ivica Lukanic bezeichnete den Neubau als Zukunftsprojekt mit großer Strahlkraft. "Und es hilft dem Klinikum, ein wirtschaftlich gesundes städtisches Klinikum zu bleiben."

Im Grunde stehe die Planung, auch im Detail - unklar sei nur noch die genaue Adresse des Neubaus. "Das wird die Stadt später bestimmen", erklärte Carola Weitner-Kehl. Im Moment liege das Grundstück schlicht an der Peripherie des Exer. "Östlich der Nummer 25 und nördlich von Nummer 29."


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