Wolfenbüttel. Die Feuerwehr Wolfenbüttel bildete kürzlich ihre Atemschutzgeräteträger an verschiedenen Wärmebildkameras aus. Mit Hilfe dieser Geräte können Feuerwehrleute sowohl im Innenangriff bei Bränden als auch bei Verkehrsunfällen und vielen anderen Einsatzarten viel Zeit sparen.
Die Ausbildung umfasste im Rahmen des knapp 10-stündigen Seminars zunächst die Funktionsweise des neu zu erlernenden Hilfsmittels. Wärmebildkameras funktionieren ähnlich wie normale moderne Fotokameras, stellen jedoch nicht das für den Menschen schon sichtbare Licht, sondern die optisch nicht wahrnehmbare Infrarotstrahlung dar. Diese wird von allen Gegenständen in verschiedener Stärke ausgestrahlt, so dass die Kamera Temperaturunterschiede und damit sowohl Personen als auch Gegenstände abbilden kann. Ebenso kann sie durch Brandrauch sehen oder in völliger Dunkelheit funktionieren. Die Ergebnisse werden – je nach Alter und Modell – in verschiedenen Schwarz/Weiß- oder auch in Farbtönen dargestellt.
Verschiedenste Anwendungsbereiche
Eine Wärmebildkamera kann nicht nur Feuer und Hitze erkennen. Auch feinste Temperaturunterschiede können von ihr auf große Entfernung wahrgenommen werden. Daraus ergeben sich noch einige Anwendungsmöglichkeiten, die überhaupt nichts mit Feuer zu tun haben: Die Suche nach einer vermissten Person auf einer großen Fläche kann beispielsweise durch den Einsatz einer Wärmebildkamera auf einer voll ausgefahrenen Drehleiter unterstützt werden. Ebenso lässt sich leichter feststellen, wie viele Personen in einem verunfallten Fahrzeug gesessen haben, da die Wärmekonturen der Insassen bis zu 20 Minuten sichtbar sein können – dies hängt allerdings auch von der Außentemperatur ab.
Glaube nicht alles, was Du siehst
Ein Problem hat diese Technologie allerdings: Infrarotstrahlung wird an Gegenständen reflektiert, die für unsere normale sichtbare Strahlung kein Problem sind. So spiegeln beispielsweise lackierte Oberflächen wie Türen oder normale Fensterscheiben das Bild komplett wieder. Daher muss ein im Brandeinsatz eingesetzter Trupp genau darauf achten, dass er nicht Personen an einer Stelle vermutet, die beispielsweise hinter einem Fenster liegt und somit den Trupp selber darstellt. Daraus ergibt sich auch, dass eine Wärmebildkamera nicht unter Wasser sehen kann. Eine schwimmende Person entdeckt sie zwar deutlich erkennbar, sobald diese sich jedoch nur wenige Zentimeter unter Wasser befindet, nimmt sie diese nicht mehr wahr
Die 12 Teilnehmer der verschiedenen Ortswehren aus der Stadt Wolfenbüttel bedanken sich bei Stadtausbildungsleiter Uwe Frobart für den Lehrgang und bei den beiden Ausbildern Eike und Michael Hoppmann für Ihre Unterstützung.
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