Ausgezeichnet - Vier Bürger zeigten Zivilcourage

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Zum 33. Mal zeichnete das Polizeikommissariat Wolfenbüttel, gemeinsam mit dem Weißen Ring, Bürger für ihr besonderes, couragiertes Verhalten aus.
Zum 33. Mal zeichnete das Polizeikommissariat Wolfenbüttel, gemeinsam mit dem Weißen Ring, Bürger für ihr besonderes, couragiertes Verhalten aus. | Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. Zum 33. Mal zeichnete das Polizeikommissariat Wolfenbüttel, gemeinsam mit dem Weißen Ring, Bürger für ihr besonderes, couragiertes Verhalten aus. Das, so Thomas Arth, derzeitiger Leiter der Dienststelle, sei einmal die Möglichkeit "Danke" zu sagen. 

Vier Bürgerinnen und Bürger zeigten in den vergangenen Monaten ein außerordentlich engagiertes Verhalten, als es darum ging anderen Menschen zu helfen, als sie in Not waren. Dafür gab es Lob von Thomas Arth und Andreas Twardowski, Leiter Kriminal-Ermittlungdienst. Auch Hannelore Walpuski vom Weißen Ring und Thorsten Werner vom Strandwolf nahmen als Sponsoren der Aktion an der Verleihung teil. Zwar ist es eines jeden Bürgers Pflicht, zu helfen, aber noch längst keine Selbstverständlichkeit, so Thomas Arth, der das vorbildliche Handeln von Sascha Pförtner, Sabine Dube, Boris Lautenschläger und Detlev Camp lobte. Arth mahnte aber auch dazu, nicht heldenhaft zu handeln und sich selber in Gefahr zu bringen. Helfen ja, aber genau so umsichtig, wie es die Vier getan haben, die an diesem Nachmittag ausgezeichnet worden. So wie Sascha Pförtner, der am 13. Juli 2015 eingriff, als sich zwei Frauen auf offener Straße lautstark stritten. Sogar Schläge wurde ausgeteilt.

Mit Luftpumpe geschlagen


Das Geschrei hatte er an diesem Montagmorgen schon aus der ferne gehört, erzählt Pförtner seine Geschichte. An der Leipziger Straße hatten sich eine Fahrradfahrerin und eine Autofahrerin um einen vermeidlichen Schaden am Auto gestritten. Noch bevor die Autofahrerin schauen konnte, ob es tatsächlich zu einem Schaden gekommen war, wollte die Radfahrerin abhauen. Als die Autofahrerin daraufhin einschritt und die Radfahrerin festhielt, kam es zum Handgemenge, bei dem die Fahrradfahrerin mit einer Luftpumpe auf die Autofahrerin einschlug. Hier griff Pförtner ein und hielt die beiden Streitenden in Schach bis die Polizei eintraf und die Situation klärte.

Ehepaar vor Feuer gerettet


Bei Sabine Dube aus Barnstorf sitz der Schreck auch nach mehr als einem halben Jahr noch tief, erklärt sie. Am Mittag des 7. August 2015 hörte sie ein verdächtiges Knacken. Als sie draußen nachsah, stellte sie fest, dass es auf dem Nachbargrundstück, in einem Reihenhaus brannte (regionalHeute.de berichtete). Ein Holzstapel an der Hauswand stand schon lichterloh in Flammen. Schnell eilte sie zum anliegenden Wohnhaus und holte ein älteres Ehepaar aus ihrer Wohnung. Die beeiden über 80-Jährigen hätten das Haus vielleicht ohne die Hilfe von Sabine Dube mit ihren Rollator nicht verlassen können. Später kümmerte sich Sabine Dube um das Paar, das erst nach vielen Monaten wieder in das vom Brand und Löschwasser in Mitleidenschaft gezogene Haus zurückkehren konnten.


"Ich hätte gern noch mehr getan"


So sagte Boris Lautenschläger am Ende seiner Geschichte, die sich in der Nacht zum 6. März 2016 im Doktorkamp zugetragen hatte. Es war mitten in der Nacht, als sich der 31-Jährige auf den Heimweg machte und unterwegs Schreie und Rufen aus einem Mehrfamilienhaus hörte. Erst dachte er an einen normalen Streit und setzte seinen Weg fort. Als dann aber ein junger Mann aus dem Haus gerannt kam und rief "Der bringt die gleich um", bemerkte er, dass unweit von ihm eine Frau übel geschlagen und getreten wurde (regionalHeute.de berichtete). Inzwischen waren andere Passanten hinzu gekommen und Lautenschläger rief die Polizei. "Da war jede Menge Blut überall", so Boris Lautenschläger und erzählt, wie ein weiterer Mann mit blutverschmierten Armen und Händen aus dem haus kam. Der Täter, wie sich später herausstellte, war extrem aggressiv und drehte vollkommen durch. Aus sicherer Entfernung leiteten Lautenschläger und einige andere Bürger die notwendigen Maßnahmen ein und dirigierten die Polizei und den Krankenwagen zum Ort des Geschehens. Kurze Zeit später konnte der Täter, der 19-jährige Sohn des Opfers gestellt werden. Das 45-jährige Opfer erlitt bei dem Übergriff schwerste Verletzungen, befindet sich aber heute auf dem Weg der Besserung. Der Täter wurde wegen versuchten Totschlag angeklagt. Alles richtig gemacht, sagt Thomas Arth. "Sie haben gehandelt und Hilfe geholt, ohne sich zu gefährden."

"Ich habe meine Pflicht getan"


Als seine Pflicht, zu helfen sah es auch Detlev Camp in der Nacht zum 9. März 2016. Zwischen dem Södeweg und Schneekoppeweg sah er eine offenbar hilflose Person auf der Straße sitzen. Als sich Camp erkundigte, ob der Mann Hilfe benötige, verneinte dieser. Detlev Camp setzte seinen Weg fort und ging nachhause. "Ich wollte meine wenigstens meine Pflicht tun und habe die Polizei angerufen", sagt er. Auf Bitten der Beamten sah Camp noch einmal nach dem Mann, der immer noch auf der Straße saß. Schnell wurden Polizei und Krankenwagen alarmiert. Die Einsatzkräfte fanden den Mann schließlich auf dem Schneekoppeweg und brachten ihn ins Krankenhaus. Eine Stunde später erhielt Camp einen Anruf - dem Mann ging es wieder besser. Er hatte einen lebensgefährlichen Zuckerschock erlitten und hätte die Nacht wahrscheinlich nicht überlebt, wenn Detlev Camp nicht eingegriffen hätte.

Alle haben das richtige Gespür bewiesen und geholfen. Als Dank und Anerkennung gab es kleine Präsente, die vom Weißen Ring, dem Strandwolf und Edeka-Brüggendieck gespendet wurden. Zudem überreichte Thomas Arth eine Urkunde


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