Ausschluss der AfD? - Ärger um Veranstaltungsabsage im Gasthaus

von Max Förster


Wirtin des Gasthauses "Zum Zoll" sagte kurzfristig eine AfD-Veranstaltung ab. Foto: Max Förster
Wirtin des Gasthauses "Zum Zoll" sagte kurzfristig eine AfD-Veranstaltung ab. Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Ärger geht bei der Partei Alternative für Deutschland (AfD) um. Am gestrigen Freitag sollte eigentlich im Gasthaus "Zum Zoll" in Schöppenstedt eine Veranstaltung der AfD stattfinden. Kurzfristig kam jedoch die überraschende Absage der Wirtin. Grund dafür sei, so die AfD, dass seitens des Bürgermeisters und der SPD Druck auf die Wirtin ausgeübt worden sei. Was ist hier passiert? regionalHeute.de hat nachgefragt.

Am Freitagabend erreichte unsere Online-Tageszeitung eine Nachricht der Facebook-Gruppe "Schöppenstedt aktuell". Hieraus ging hervor, dass der Bürgermeister Karl-Heinz Mühe und die SPD damit gedroht habe, das Lokal "Zum Zoll" nicht mehr für die Versammlungen zu nutzen, sollte die Wirtin Fatima Bajric die Veranstaltung der AfD zulassen. Unter dem Druck dieser Äußerungen, zahlreicher Telefonate und E-Mails, die in den vergangenen Tagen im Gasthaus angekommen seien und der zusätzlich bei der Polizei angemeldeten Demonstration von SPD-Mitgliedern, soll die Wirtin letztendlich die Veranstaltung abgesagt haben, heißt es dort weiter.

"Wir wollten, dass Menschen nicht über, sondern mit uns sprechen."


Das erklärte auch Jürgen Pastewsky, Kreisvorsitzender der AfD, auf Anfrage von regionalHeute.de: "Mein Stellvertreter Herr Barnstorf–Brandes, der die Wirtin seit vielen Jahren gut kennt, hat am 10.05. einen Anruf von ihr bekommen. Anschließend hat er mir berichtet. Herr Mühe, der Bürgermeister der Stadt Schöppenstedt, war bei ihr und hat darauf gedrungen, dass sie absagt." Zunächst sei sie standhaft geblieben, sagt Pastewsky und soll den Kompromiss vorgeschlagen haben, dass es das letzte Mal wäre, dass die AfD in den Räumen tage. Dies soll Mühe allerdings abgelehnt und erklärt haben, dass die SPD nicht mehr ins Lokal käme. "Sie hat in dem Raum, in dem wir tagen wollten, dies alles nochmals geschildert", so Pastewsky. "Ich habe Verständnis, wenn sie jetzt anders spricht, da sie Angst hat", sagt er weiter. So sei es auch nicht das erste Mal, dass eine Veranstaltung abgesagt werden musste. "Dies war die vierte Absage", so Pastewsky.

Die AfD-Veranstaltung wurde dann kurzfristig nach Uehrde verlegt. "Daher war die Demo völlig unwichtig. Wir wollen auch keine Grundrechte von SPD–Mitgliedern einschränken", erklärt der Kreisvorsitzende, "wir wollten, dass Menschen nicht über, sondern mit uns sprechen."

Bürgermeister weist Anschuldigungen von sich


"Jetzt erzähle ich mal die Wahrheit", betonte Mühe gegenüber regionalHeute.de. "Ich habe nie damit gedroht, dass wir keine Sitzungen mehr dort abhalten." So habe Mühe die befreundete Familie Bajric lediglich im Vorfeld darauf hingewiesen, "sich zu überlegen, wen sie sich ins Haus hole", erklärte er. Schließlich würde es einige Stammgäste geben, die das nicht gut finden würden. Die Anschuldigung, dass man Druck auf sie ausgeübt hätte, weist er strikt von sich. Ein Ausbleiben der regelmäßigen Sitzungen, könne einen Image-Schaden für das Lokal bedeuten, erklärte Mühe, "wir wollen den Wirtsleuten aber in keiner Weise Ärger machen." Aufgrund der angemeldeten Demonstration habe sich die Wirtin, so Mühe, dazu entschieden, die Veranstaltung in ihrem Haus abzusagen. Die Wirtin selbst wollte auf Anfrage von regionalHeute.de allerdings keine Erklärung abgeben.


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