Wolfenbüttel. Seit mittlerweile vier Jahren besteht für die Schüler am Theodor-Heuss-Gymnasium die Möglichkeit, an einem Austauschprogramm mit der Victoria Park High School in Port Elizabeth, Republik Südafrika, teilzunehmen. Nach zwei Fahrten in das überaus interessante Land im Süden Afrikas, an denen THG-Schüler des 11. Jahrgangs teilnahmen, sind nun die Austauschpartner vom Eastern Cape am Indischen Ozean zum zweiten Mal in Wolfenbüttel gewesen, um sich einen Eindruck von Land und Leuten und vor allem vom Schulleben an einem deutschen Gymnasium zu verschaffen.
Während des zweiwöchigen Aufenthalts in Wolfenbüttel stand neben dem Schulbesuch einiges auf dem Programm: Schlittenfahren im Harz, ein Besuch der winterlichen Autostadt in Wolfsburg, Ausflüge nach Berlin und Hamburg sowie zahlreiche Unternehmungen mit den Gastfamilien. Als besondere Herausforderung wurden dabei die winterlichen Temperaturen in Deutschland wahrgenommen, die die Südafrikaner aus ihrer Heimat (in der zurzeit gerade Hochsommer ist) nicht kennen. So wurde denn auch das eine oder andere warme Bekleidungsstück zusätzlich vor Ort erworben, um der Unbill des Wetters zu trotzen.
Beeindruckt zeigten sich die Gäste von der Tatsache, dass man in Deutschland überall zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein könne (auch bei Dunkelheit), ohne befürchten zu müssen, überfallen und ausgeraubt zu werden. Das sei in Südafrika anders. Auch das Fehlen von Sicherheitszäunen und hohen Mauern um Schulgebäude oder Wohnhäuser herum sorgte für Erstaunen. Durch die prekäre Sicherheitslage in Südafrika haben die Menschen, vor allem Jugendliche, ein völlig anderes Mobilitätsverhalten: Entweder fährt man mit dem Auto, oder man bleibt zuhause. Die Begegnung der unterschiedlichen Kulturen hat unseren deutschen Schülern auch klargemacht, welche Privilegien sie genießen. Das wird einem oft erst bewusst, wenn man erlebt, wie es in anderen Teilen der Welt zugeht.
Dieser Austauschkontakt, in dessen Rahmen auch das Sozialprojekt des THG, die Unterstützung des Waisenhauses Inn Safe Hands in Port Elizabeth ins Leben gerufen wurde, hat sich für beide Partnerschulen als ausgesprochen fruchtbar erwiesen. So gilt es denn auch als ausgemacht, dass das Programm fortgeführt wird: Im Frühjahr 2020 soll die nächste Fahrt nach Port Elizabeth am Indischen Ozean stattfinden.
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