AWO kritisiert rückwärtsgewandte Familienpolitik: Kinderkriegen so unattraktiv wie nie zuvor




„Diese erschreckenden Ergebnisse sind eine direkte Folge der rückwärtsgewandten Familienpolitik der Bundesregierung“, kommentiert der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, Dirk Bitterberg, die Ergebnisse einer Studie, die feststellt, dass die Deutschen immer weniger Kinder bekommen. In Europa gebe es nur zehn Länder, in denen die Geburtenziffern niedriger seien als in Deutschland. Im weltweiten Vergleich habe Deutschland den höchsten Anteil dauerhaft kinderloser Frauen.

Die Ergebnisse der von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Studie seien ernüchternd: Berufstätige Frauen entschieden sich aus Angst, keine gute Mutter zu sein, im Zweifel gegen ein Kind, und die Bedeutung von Familie sinke. Gründe für die sinkende Geburtenrate seien vor allem die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft.

Hinzu komme die fehlende gesellschaftliche Anerkennung für berufstätige Mütter hierzulande. Das kulturelle Leitbild von einer "guten Mutter", die zu Hause bei den Kindern zu bleiben habe, sei vor allem in den alten Bundesländern noch so stark verbreitet, dass berufstätige Frauen sich im Zweifel eher gegen als für ein Kind entschieden.

„Mit dem Betreuungsgeld, das in Wirklichkeit eine Kita-Fernhalteprämie ist, versucht die Bundesregierung, den schleppenden Kita-Ausbau zu kompensieren. Auch die kreativen und engagierten Bemühungen vieler Betriebe, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, scheitern oft an den durch den Gesetzgeber vorgegebenen Rahmenbedingungen“, führt Dirk Bitterberg aus. „Eltern, die sich für Berufstätigkeit und Kinder entscheiden, darf man nicht länger ein schlechtes Gewissen einreden!“, fordert Bitterberg.


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