Bähr-Immobilie: Zwangsversteigerung geht in die zweite Runde

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Seit sechs Jahren steht die Bähr-Immobilie nun schon leer. Foto: Anke Donner
Seit sechs Jahren steht die Bähr-Immobilie nun schon leer. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Die brachliegende Bähr-Immobilie im unteren Teil der Wolfenbütteler Fußgängerzone steht zum zweiten Mal zur Zwangsversteigerung. Nachdem es im Mai dieses Jahres kein einziges Gebot gab, hoffen die Gläubiger nun offenbar auf Erfolg. Der Verhandlungstermin vor dem Amtsgericht Wolfenbüttel ist für den 27. Oktober, 9 Uhr angesetzt.


Als problematisch erweist sich offenbar die komplexe Aufteilung der zu erwerbenden Grundstücke, deren Bebauungen im Inneren miteinander zu einem Gesamtkomplex verbunden wurden. Zur Versteigerung steht, wie bereits zuvor, demnach nicht nur das Gebäude an der Langen Herzogstraße 34, sondern auch die Einheiten mit der Hausnummer 36 und 38 sowie die Hausnummern 15 und 16 auf der Neuen Straße. Das macht einen Gesamtwert und ein erforderliches Mindestgebot von 1,24 Millionen Euro. In einem zweiten, parallel laufenden Verfahren, soll dann das Gebäude an der Langen Herzogstraße 35, was sich inmitten des Gebäudekomplexes des ersten Verfahrens befindet, einen neuen Eigentümer finden. Der Verkehrswert hier liegt bei 350.000 Euro. Um letztlich einen wirklichen Nutzen erzielen zu können, müsste ein Interessent somit sicherlich beide Objekte kaufen.

Was passiert, wenn wieder niemand bietet?


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Hier im Amtsgericht Wolfenbüttel findet die Zwangsversteigerung statt. Foto: Jan Borner



Sollte sich während der Verhandlung abzeichnen, dass sich kein Bieter für die komplexe Bähr-Immobilie findet, so könnten die Gläubiger eine einstweilige Einstellung des Verfahrens beantragen, wie Bettina Niemuth, Direktorin des Amtsgerichts Wolfenbüttel, auf Anfrage von regionalHeute.de erklärt. Hierdurch würde die Beschlagnahmung aufrecht erhalten werden, und eine weitere Zwangsversteigerung könnte folgen. Andernfalls verbleiben die Grundstücke und Gebäude in den Händen der Gläubiger, das Verfahren würde eingestellt werden.

Linke/Piraten und AfD können sich Kauf durch die Stadt vorstellen


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Florian Röpke. Foto: Dontscheff



Bereits im Mai äußerten sich die Fraktions- und Gruppensprecher der im Wolfenbütteler Stadtrat vertretenen Parteien bezüglich der Bähr-Immobilie gegenüber unserer Online-Zeitung. Die Gruppe Linke/Piraten sowie die AfD sind demnach dem Gedanken des Ankaufs durch die Stadt Wolfenbüttel nicht abgeneigt. Der Machbarkeit und dem Kosten-/Nutzenverhältnis vorbehalten, könne sich Florian Röpke (Linke/Piraten) ein Hotel oder Hostel an dieser Stelle vorstellen. Zumindest prüfen könne man dies erst einmal.


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Klaus-Dieter Heid (AfD) Foto: Werner Heise



Klaus-Dieter Heid (AfD) findet das Gesamtvolumen der zur Versteigerung stehenden Immobilien für die Stadt Wolfenbüttel elementar wichtig. Langsam, aber unübersehbar, verwandle sich Wolfenbüttel in eine Stadt, die „offenbar vor dem Schreckgespenst 'Internethandel' und 'Nähe Braunschweig' aufzugeben scheint“, findet Heid und greift Bürgermeister Thomas Pink an: „Die Taktik des Bürgermeisters, der abwartet, statt zu handeln, kostet die Stadt Wolfenbüttel Jahr für Jahr ein Stück Image, von dem aber letztendlich nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch jene Menschen partizipieren, die Wolfenbüttel besuchen, um sich hier wohl zu fühlen.“

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Thomas Pink. Foto: Stadt Wolfenbüttel



Pink hatte sich zum Thema selbst ebenso im Mai zu Wort gemeldet, an dem er laut Stadtsprecher Thorsten Raedlein auch weiter festhält: „Dazu gebe ich im Moment keinen Kommentar ab“, so Pink. Fest stehe jedoch, dass sich die fraglichen Fachwerkhäuser im Sanierungsgebiet befinden. „Wer immer es kauft, kann mit unserer Unterstützung rechnen, Mittel stehen zur Verfügung“, ergänzt der Bürgermeister. Im Rathaus gebe es, soviel dann doch, allerdings keine Pläne, bei der Versteigerung selbst aktiv zu werden. „Gleichwohl verfolgen wir den Verlauf des Verfahrens sehr genau.“

Das sagen die anderen Parteien:


https://regionalwolfenbuettel.de/zukunft-ungewiss-fraktionen-aeussern-sich-zur-baehr-immobilie/


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