Uehrde. „Denn Spargel, Schinken und Koteletts sind mitunter auch was Netts.“ Auf dem Klostergut Uehrde, das CDU-Landratskandidatin Barbara Thiel jetzt gemeinsam mit dem Unternehmer Florian Rehm, dessen Verwalter Axel Reupke, seinem Bereichsleiter für die Forstwirtschaft, Heiko Hinrichs, sowie dem Landwirt Volker Meier besuchte, hat dieses Zitat von Wilhelm Busch mittlerweile eine ganz besondere Bedeutung.
Seit zwei Jahren betreiben der Gutspächter Friedrich Heins und der Berliner Spargelbauer Ernst-August Winkelmann gemeinsam das SpargelGut Braunschweiger Land. Auf einer Fläche von zwölf Hektar wird das Edelgemüse angebaut und seit 2012 im Braunschweiger Land vermarktet. An mehreren Verkaufsständen in der Region und im neu eingerichteten Hofladen bieten die beiden Spargelbauer während der Saison täglich frischen Spargel und neben Kartoffeln und Wein allerlei andere Produkte für ein gelungenes Spargelessen. Als besonderer Service steht im Hofladen eine Spargelschälmaschine zur Verfügung.
Während der Spargelsaison sind Friedrich Heins und sein Partner auf viele helfende Hände angewiesen. In der Spitze sind in dieser Zeit 27 Helfer aus Polen sowie die gleiche Anzahl deutsche Helfer beim Spargelstechen und für Verkauf und Transport beschäftigt. Gewohnt wird im ehemaligen Gasthof nebenan – die polnischen Helfer bezeichnen ihre Unterkunft gern als Hotel – und das Mittagessen bekommen alle gratis dazu.
Seit kurzem ist der Betrieb mit dem Gütesiegel GLOBAL G.A.P. und QS-GAP zertifiziert. Friedrich Heins ist darauf besonders stolz, denn dieses weltweit größte Prüfsystem für sichere Lebensmittel bindet alle Akteure der Lebensmittelproduktion ein – vom Landwirt bis zur Ladentheke. Der Produktionsprozess wird auf diese Weise von der Aussaat bis zum Zeitpunkt der Auslieferung komplett vom Zertifikat abgedeckt.
Aber das Klostergut, das Friedrich Heins nach Vater Karl und Großvater Fritz inzwischen in der dritten Generation bewirtschaftet, hat noch mehr zu bieten als Spargel. Auf einer Fläche von insgesamt 600 ha, davon allein 320 ha, die zum Klostergut gehören, sowie weitere 280 Hektar von drei Nachbarbetrieben, werden Zuckerrüben, Raps, Mais, Gerste und Weizen angebaut. Auf diese Weise ist von Februar bis Mitte Dezember Saison, und geerntet wird von Mitte April, wenn der erste Spargel wächst, bis Mitte November, wenn die letzten Zuckerrüben gerodet werden. Spargel, Landwirtschaft sowie die Dienstleistungen für die drei Nachbarbetriebe geben Friedrich Heins, seiner Familie und drei Mitarbeitern ganzjährig Arbeit. Ehefrau Kathrin betreibt den Hofladen und die sonstige Direktvermarktung; außerdem obliegen ihr die Buchhaltung und die Finanzen.
„In diesem Betrieb gelten für Produktion und Vertrieb hohe Standards“, stellte Barbara Thiel lobenswert fest. „Kontinuierlich wird daran gearbeitet, einen professionellen und zugleich umweltfreundlichen Pflanzenbau zu betreiben und neue Erkenntnisse der nachhaltigen Landwirtschaft umzusetzen. Das gilt es zu verstetigen und weiter auszubauen.“
Auch der Ort Uehrde hat es der Landratskandidatin angetan. „Das Dorf erlebt so etwas wie eine kleine Renaissance. Junge Familien wissen wieder die Landschaft und die Ruhe zu schätzen. Ältere Häuser können günstiger als in der Stadt erworben werden, und mit verschiedenen kleineren Betrieben und dem Ultraleichtflughafen lebt der Ort förmlich auf.“ Auch Friedrich Heins und seine Familie genießen das Leben auf dem Land. „Wichtig für uns und die weitere Entwicklung des Dorfes aber ist es, dass der Kindergarten in Uehrde und die Grundschule in Winnigstedt erhalten bleiben“, so Friedrich Heins. Die aktuellen Bemühungen, die finanziellen Grundlagen für die Grundschule über eine Stiftung sicherzustellen, begrüßt er deshalb ausdrücklich.
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