Wolfenbüttel. Das Projekt Autonome Dorfmobilität (kurz: AUNO DOMO) des Beratungsbüros merkWATT will das Mobilitätsangebot erweitern: Zunächst in drei Pilot-Dörfern exklusiv im Landkreis Wolfenbüttel können individuelle Lösungen entwickelt und praktisch ausprobiert werden - und zwar mit professioneller Unterstützung.
Mobil ohne Auto? Das ist auf dem Lande häufig sehr schwierig, vor allem dort, wo Busse und Bahnen allzu spärlich fahren. Kinder und Jugendliche sind ohnehin betroffen, mit dem demografischen Wandel auch zunehmend ältere Menschen. Dabei ist klar: Gute Mobilitätsangebote sind ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit von Dörfern. Vielerorts gibt es gute Ideen, um Abhilfe zu schaffen. Häufig scheitert jedoch die Umsetzung an fehlender Zeit der engagierten Menschen, begrenztem Know-how, Unkenntnis über erfolgreiche Beispiele, vielleicht auch mangelndem Geld bei hohem Risiko.
Wo drückt der Schuh?
„In jedem Dorf sind die Verhältnisse anders. Unser Ansatz ist es, gemeinsam passgenau Abhilfe zu schaffen, wo jeweils vor Ort der Schuh drückt“, sagt Sabine Neef, Verkehrswissenschaftlerin und merkWATT-Geschäftsführerin, die das Projekt mit ihrem Kollegen Michael Fuder leitet. „In einem Dorf mag es um die Verbindung zu einem ganz bestimmten, schwer erreichbaren Ziel gehen, im nächsten um den Aufbau von Fahrgemeinschaften unter Nutzung der digitalen Kommunikation, im dritten um E-Car-Sharing. Wir sind gespannt, was an uns herangetragen wird“, sagt Sabine Neef.
Bewerben bis zum 23. Oktober
Um eine hohe Chance auf erfolgreiche Projekte und einen gelingenden Dauerbetrieb zu gewährleisten, hat merkWATT einen Wettbewerb gestartet. Dörfer können sich einzeln oder auch gemeinsam bis zum 23. Oktober bei merkWATT um die Teilnahme bewerben. Jeder ist berechtigt, die Bewerbung für sein Dorf einzureichen: offizielle Vertreter wie zum Beispiel Bürgermeister, aber auch die Feuerwehr, Vereine, Kirchengemeinden oder Privatpersonen. Michael Fuder: „Dabei geht es nicht darum, schon fertige Lösungen zu benennen, sondern zu zeigen, dass im Dorf das notwendige Engagement für eine verbesserte Mobilität existiert.“ Der Gewinn besteht in der professionellen Begleitung beim Finden von neuartigen Mobilitätslösungen und sicherlich auch in der erhöhten Chance auf Fördergelder.
Landkreis hoff auf Verbesserung
Auch der Landkreis Wolfenbüttel engagiert sich in dem Projekt, denn er erhofft sich eine Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum. „Das Projekt AUNO DOMO ist eine gute Ergänzung unserer Arbeit für einen besseren öffentlichen Nahverkehr, die Elektromobilität und den Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur“, sagt Landrätin Christiana Steinbrügge. Und der für den Nahverkehr zuständige Regionalverband engagiert sich in der Lenkungsgruppe des Projekts. Wilhelm Kloß, ÖPNV-Planer beim Regionalverband, macht deutlich: „Wir erhoffen uns von AUNO DOMO nicht zuletzt intelligente Verknüpfungen der Verkehrsträger unter Einschluss des ÖPNV“.
Finanziert wird AUNO DOMO in erheblichem Maße von der Stiftung Zukunftsfonds Asse und vom Land Niedersachsen im Rahmen seines Arbeitsfeldes „Mobilität im demografischen Wandel“. Genaue Informationen zu AUNO DOMO stehen unter www.facebook.com/aunodomo und www.auno-domo.de zur Verfügung. Für Fragen kann das Büro merkWATT unter 0531 / 239 280-0 und info@auno-domo.de kontaktiert werden.
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