Besucherrekord beim DRK-Vortrag zur Flüchtlingshilfe


Die Islamwissenschaftlerin Julia Nohn sprach im Solferino über die Rolle des Islam in der Flüchtlingsarbeit. Fotos: DRK
Die Islamwissenschaftlerin Julia Nohn sprach im Solferino über die Rolle des Islam in der Flüchtlingsarbeit. Fotos: DRK | Foto: Drk



Wolfenbüttel. Großes Interesse fand die letzte Infoveranstaltung des Jahres der DRK-Flüchtlingshilfe. In der Veranstaltungsreihe sprach Julia Nohn im DRK-Solferino über die Rolle des Islam in der Flüchtlingsarbeit – ein Thema, das zahlreiche Menschen interessierte. Wie der DRK berichtet kamen etwa 120 Besucher um den Vortrag zu hören und Fragen zu stellen.

„Bislang hatten wir in der Reihe pro Veranstaltung etwa 50 Besucher‟, berichtet Rica Eichler, Koordinatorin der Flüchtlingshilfe des DRK. Die Organisatorin des Abends und die Referentin führten das große Interesse auch auf die jüngsten Anschläge in Paris zurück. Die Islamwissenschaftlerin Julia Nohn betonte vor ihrem Vortrag, dass eine Stunde nicht ausreichen werde, um alle Fragen rund um den Islam zu klären. „Der Islam spielt in der Flüchtlingshilfe eine sehr große Rolle‟, sagte sie. Schließlich komme ein Großteil der Asylsuchenden aus überwiegend islamisch geprägten Ländern. Zudem spiele in den Ländern im Nahen Osten die Religion eine viel größere Rolle, „als beim Durchschnittseuropäer‟, so Julia Nohn. Die Islamwissenschaftlerin machte in ihrem Vortrag deutlich, dass es nicht den einen Islam gebe sondern viele unterschiedliche Ausprägungen des Glaubens. Sie betonte, dass wir die Flüchtlinge aufnehmen, weil sie Menschen sind – und „nicht etwa, obwohl sie Moslems sind‟ - das wäre ein völlig falscher gedanklicher Ansatz.

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Islamwissenschaftlerin Julia Nohn, Foto: Privat



Nach dem Vortrag gab es noch viel Redebedarf mit dem Publikum. „Wir konnten erstmals nicht mehr alle Nachfragen klären‟, bedauert die Organisatorin Eichler, versprach aber: „Das Thema werden wir im kommenden Jahr noch mal aufgreifen.‟ Dann sollen aber spezielle Aspekte aufgegriffen werden – etwa Geschlechterrollen im Islam oder die Auswirkung des Islams auf das alltägliche Leben. Die Vortragsreihe wird auf jeden Fall im kommenden Jahr fortgesetzt. „Schließlich waren die Veranstaltungen in diesem Jahr immer gut besucht. Das Informationsbedürfnis ist sehr groß‟, so Rica Eichler. Sie kündigt an, dass 2016 unter anderem die Themen „Interkulturelle Bildung und Erziehung‟, „Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen‟ und „Selbstreflexion und – schutz für Ehrenamtliche‟ auf dem Program stehen werden.


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