Fümmelse. Kurz aber heftig - so kann man das Unwetter am späten Freitagabend beschreiben. Für eine Familie in Fümmelse hat der Sturm aber nachhaltige Konsequenzen. Eine große Birke wurde entwurzelt und stürzte auf das Dach des Hauses. Und wie es nun aussieht, könnte es obendrein Probleme mit der Versicherung geben.
"Wahrscheinlich war es eine Windhose, wir wissen es nicht genau", vermuten Wolfgang und Elfi Neumann. Der massive Baum habe schon vielen Stürmen Stand gehalten und sei kerngesund gewesen, so die geschockten Bewohner. Die Feuerwehr Fümmelse sei daraufhin ausgerückt und habe den Schaden begutachtet. Da keine Gefahr für Personen drohte, sei sie wieder abgezogen. Auf Anfrage von regionalHeute.de konnte die Feuerwehr für die Unwetternacht auch nur einen weiteren Einsatz in Fümmelse melden. Auf dem Thieder Weg musste ein Baum von einem Dach entfernt werden.
Beweispflicht beim Geschädigten?
Dass der Sturm nur punktuelle Schäden angerichtet hat, könnte nun zum Problem für Familie Neumann werden. Die Mitarbeiter im Callcenter ihrer Wohngebäudeversicherung stellten sich nämlich quer. Die Wetterdaten hätten für den Bereich nur Windstärke 6 angezeigt. "Jetzt sind wir bei unserer Versicherung in der Beweispflicht, dass der Sturm auch wirklich stark genug war, dass eine Birke umstürzen kann", so Elfi Neumann.
Schäden sind neben dem Baum selbst und einigen ebenfalls entwurzelten Fliederbüschen auch am Haus entstanden. Ein Balkon wurde zerstört, mehrere Ortgänge und der Giebel vom Walmdach sind beschädigt. In den Schuppen, der sich unter dem zerstörten Teil des Daches befindet, regnet es rein. Ein Dachdecker war bereits vor Ort und hat sich ein erstes Bild gemacht. Doch so lange der Baum dort liegt, kann nichts gemacht werden. Gerade die hochsensible Entfernung der Birke wird einiges kosten. "Wenn man das nicht richtig macht, kann noch einiges mehr kaputt gehen", so Wolfgang Neumann.
Beweis liegt im Garten
Familie Neumann hofft, am Montag bei einem richtigen Sachbearbeiter ihrer Versicherung auf mehr Kooperationswillen zu stoßen. Denn erst ein teures Gutachten beim Wetterdienst anfordern zu müssen, das nachweist, dass das Wetter für die Entwurzelung verantwortlich war, ist natürlich nicht in ihrem Interesse. "Eigentlich liegt der Beweis doch in unserem Garten", betonen die beiden.
Auch der Sonnenschirm mit gußeisernem Sockel wurde umgekippt. Foto: Dontscheff
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