Heute ist in Braunschweig die vom Land unterstützte Anwendungsplattform Intelligente Mobilität – kurz AIM – beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) offiziell eingeweiht worden.
Mit AIM sollen Lösungen für einen besseren Verkehrsfluss, mehr Verkehrssicherheit und weniger Lärm- und Abgas im Straßenverkehr unter realen Bedingungen – nämlich auf den Straßen von Stadt und Region Braunschweig – getestet werden können. Bei der Einweihung wurden zunächst drei Ampeln mit Einheiten ausgerüstet, die eine direkte Kommunikation mit Autos ermöglichen.
“Stadt und Region Braunschweig werden so zum Labor für Verkehrs- und Mobilitätsforschung”, so Verkehrsstaatsekretär Oliver Liersch bei der Einweihung. “Neuartige Maßnahmen und Technologien für mehr Sicherheit und einen reibungslosen Verkehrsablauf werden hier entwickelt und erprobt, bevor sie überall zum Einsatz kommen. Von den Ergebnissen profitieren die Verkehrsteilnehmer genauso wie die Anwohner in den Städten.”
Das Vorhaben wird vom Land Niedersachsen bis 2014 mit insgesamt 6,5 Millionen Euro unterstützt. Außerdem fördert die Helmholtz-Gemeinschaft den Aufbau von AIM mit Investitionsmitteln in Höhe von 8,7 Mio. Euro.
Als Großforschungsanlage ermöglicht AIM Nutzern aus Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Industrie die Untersuchung einer Vielzahl von Themen aus der gesamten Komplexität von Verkehr mit all seinen Wechselwirkungen. AIM integriert und nutzt das reale verkehrliche Umfeld der Stadt und der Region Braunschweig und beinhaltet spezielle Teststrecken ebenso wie ein leistungsfähiges Instrumentarium zur Simulation großräumiger Verkehrsflüsse wie auch zu mikroskopischen Fahrsimulationen.
Mit knapp einer Million Einwohnern, dem Anschluss an das Autobahn- und Schienennetz und der exzellenten Forschungslandschaft bietet die Region Braunschweig beste Vorrausetzungen für ein solches Projekt. Mit ihrem Mobilitätsverhalten – Wege zu Schule, Arbeit oder Einkauf unter Nutzung von Auto, Bus, Straßenbahn, Eisenbahn oder Fahrrad – liefern so alle Bewohner der Region einen Beitrag zur Verkehrsforschung und damit für die Mobilität der Zukunft.
AIM ist auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt. Anders als bei bisherigen Ansätzen mit einzelnen thematischen Testfeldern in verschiedenen Städten ermöglicht AIM die Wiederverwendung der Testinfrastruktur für unterschiedliche Fragestellungen und Projekte. Damit reduziert AIM die notwendigen Investitionen für die Einzelprojekte erheblich. Die Basisinfrastruktur kann für viele unterschiedliche Projekte genutzt werden und bedarf lediglich spezifischer Ergänzungen. Darüber hinaus bietet AIM die Möglichkeit, über die typische Laufzeit einzelner Projekte von 2 bis 3 Jahren hinaus Langfristdaten und -untersuchungen mit relativ geringem Aufwand durchzuführen sowie eine Nachnutzung von Infrastruktur und Ergebnissen sicherzustellen.
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