Braunschweig: Philologenverband kritisiert IGS-Entscheidung




Auf scharfe Kritik des Philologenverbandes Niedersachsen ist der Beschluss der Braunschweiger Ratsmehrheit gestoßen, eine gut nachgefragte Realschule sowie eine ebenso erfolgreiche Hauptschule im Schulzentrum Heidberg zugunsten einer 5. IGS zu schließen.

Beide Schulen seien bisher von  Eltern aus dem ganzen Stadtgebiet gut angenommen worden, erklärte der Philologenverbandsvorsitzende Horst Audritz. Gerade die Hauptschule mit fast 400 Schülerinnen und Schülern habe mit ihren vielfältigen Ganztagsangeboten mehr Möglichkeiten als andere Schulen dieses Typs. Ebenso erfolgreich arbeite die Realschule im Heidberg mit einem umfangreichen Nachmittagsangebot und einer Ganztagsbetreuung durch einen Schulsozialpädagogen.

Audritz  forderte, dass erfolgreich arbeitende und gut besuchte Regelschulen – wie es die beiden Braunschweiger Schulen seien - in jedem Fall erhalten werden müssten. Es dürfe nicht sein, dass nur der Wunsch von IGS-Befürwortern zähle. Auch Eltern, die ihre Kinder in einer Regelschule anmelden wollten, hätten ein Recht auf ein vielfältiges Angebot – und dies nicht nur am Gymnasium, sondern auch in den Haupt- und Realschulen. Für die IGS- Befürworter zähle der Elternwille aber offenbar nur, wenn er in Richtung integrierte Gesamtschule gehe. In  den Parteiprogrammen von SPD und Grünen sei im Übrigen für jedermann nachzulesen, dass auch die Schließung aller Gymnasien und die Zwangs-Gesamtschule für alle  das endgültige schulpolitische Ziel sei.

Das Hauruck-Verfahren bei der Gründung der 5. IGS, so Audritz weiter, sei um so fragwürdiger, als die Stadtverwaltung auf problematische Auswirkungen auf die Braunschweiger Schullandschaft hingewiesen habe. Das übereilte Vorgehen lasse den Verdacht aufkommen, es gehe hier ganz bewusst auch um die Zerstörung erfolgreich arbeitender Regelschulen zugunsten der IGS.


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